KSK Köln – Wirbel um Zinsergebnis
Bilanz mit Kniff _ Mit ihrer nur per Email verschickten Geschäftbilanz 2021 (vorläufige Zahlen) hat die Kreissparkasse Köln (KSK) diese Woche den Finanzsektor bewegt. Wie die Haspa verzichtet auch KSK-Lenker Alexander Wüerst auf eine Bilanz-PK. Als Grund heißt es, man habe sie unbedingt in Präsenz machen wollen, Omikron lasse das aber nicht zu. Skeptiker wollen darin indes ein Ausweichmanöver sehen, denn in Wüersts Bilanz ist nicht alles Gold, was die schriftliche Mitteilung glänzend machen mag.
Vor allem das Zinsergebnis bei Deutschlands drittgrößter Sparkasse nach Haspa und der Berliner Sparkasse (Bilanzsumme kratzt mit 29,2 Mrd. Euro nun an der für die EZB-Aufsicht relevanten 30 Mrd. Euro-Schwelle) irritiert. Während andere Institute sich hier im Niedrigzinsumfeld inzwischen wieder aufrappeln, steht bei der KSK noch ein dickes Minus von 7% (Provisionsergebnis dank Wertpapier-Boom +12%). Kosmetisch aufgehübscht wird die Zinsschwäche im Kölner Speckgürtel in den Büchern durch ein auch für Wüerst, wie er uns im Gespräch sagt, überraschend positives Bewertungsergebnis (+7 Mio. nach -31 Mio. Euro im Vj.), das nun direkt unterm Zins- und nicht erst im neutralen Ergebnis aufgeführt wird. Die Auflösung pauschaler Wertberichtigungen als Vorsorge für nicht eingetretene Corona-Kreditausfälle führt so zu einem um 3,6% gestiegenen „Zinsüberschuss nach Bewertung“.
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