Gewerbeimmobilien – EZB kritisiert Banken wegen Bewertungstricks
Veraltete Daten und unrealistische Annahmen _ Wer durch unbekanntes Terrain läuft, sollte sich lieber nicht auf eine alte Karte verlassen. Genau das tun aber viele Banken, wenn sie Gewerbeimmobilien bewerten, folgert die EZB in einer neuen Analyse, die sich auf Auswertungen ihrer Bankenaufseher stützt. „In der zweiten Jahreshälfte 2022 und während des gesamten Jahres 2023 fanden die Inspektionsteams Fälle, in denen sich Banken oder ihre Bewerter auf Transaktionsnachweise aus dem Jahr 2021 oder früher stützten“, heißt es darin.
Der spätere Zinsanstieg und die folgende Marktflaute wurden also nicht berücksichtigt. Der Gewerbeimmobiliensektor gilt schon lange als Achillesferse des europäischen Finanzsystems. Die Branche leidet unter dem Trend zu mehr Homeoffice und den massiven Zinserhöhungen seit 2022. Laut der EU-Bankenaufsichtsbehörde EBA haben die europäischen Banken gewerbliche Immobilienkredite im Wert von 1,4 Billionen Euro vergeben. Einige Experten hoffen, dass sich die Lage durch die inzwischen wieder sinkenden Zinsen bessert. So sieht zum Beispiel der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) Zeichen der Entspannung.
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