In Deutschland kommt es gerade erst ins Rollen
us-Häuser lenken überraschend ein _ In den USA ist das Thema Diversity, Equity & Inclusion (DEI) schon immer etwas prävalenter gewesen, aber auch deutsche Finanzinstitute setzten es die letzten Jahre vermehrt auf ihre Agenda.
Nun berichtet „Bloomberg“ jedoch, dass große Wall-Street-Banken (u.a. Goldman Sachs, Bank of America) ihre sorgfältig entwickelten Programme zur Förderung benachteiliger Gruppen, darunter Frauen und ethnische Minderheiten, zurückfahren bzw. wieder für mehr Bewerber öffnen. Neben wachsenden politischen Debatten über Diversität und sog. umgekehrten Rassismus sei das bei Banken v.a. durch deren Fortschritte beim Anteil von Minderheiten in der Belegschaft und in Führungspositionen bedingt.
Die Deutsche Bank kommentiert auf Anfrage: „Als globale Hausbank mit europäischen Wurzeln muss unsere Belegschaft so vielfältig sein wie unsere Kundschaft und wie die Länder, in denen wir tätig sind.“ Das Institut verfolge einen „datenbasierten Ansatz zu DEI“. Ebenso ist es Teil der Konzernstrategie, den „Anteil von Frauen und Menschen aller ethnischen Zugehörigkeiten, v.a. schwarze Mitarbeitende, in leitenden, entscheidungsbefugten und kundenorientierten Positionen“ zu erhöhen.
Auch Investoren hätten 2023 „reges Interesse“ an DEI-Fortschritten bekundet, schreibt die Bank in ihrem gerade erschienenen Nicht-finanziellen Bericht. Das Institut sehe spezifische Schritte zur Verbesserung der ethnischen Diversität vor, beginnend in den USA und UK. Positiv sticht heraus, dass die „Deutsche“ konkrete Zielwerte für die dortige Erhöhung des Anteils schwarzer sowie hispanischer („Latinx“) Mitarbeiter kommuniziert.
Bei der Commerzbank gibt es indes einen „Global Diversity Council“, der die Aktivitäten konzernweit steuert. Allein bei der Frauenthematik stehen Institute hierzulande erst am Anfang. Sie sollten sich für ihre DEI-Anstrengungen also besser nicht am Schwenk der US-Häuser orientieren. ck
ARTIKEL DIESER AUSGABE
LBBW, Commerzbank und Deka erwägen Wechsel zur dwpbank
Die dwpbank hat Thorsten Warmt zum neuen CFO bestellt. Er kommt von HSBC Deutschland und ersetzt zum 1.10. Martin Zoller, der das Haus verlässt. Wie wir aus zuverlässiger Quelle hören,... mehr
Helaba – Wie Gross den Rekordgewinn rettet
Mit einer Demonstration der Stärke versuchte Vorstandschef Thomas Groß alle Zweifel wegzublasen, dass die Helaba die Signa-Pleite locker wegstecken kann. Keine andere deutsche Bank ist... mehr
Ärger um geplantes Desk-Sharing in der EZB
Die geplante Einführung von Desk-Sharing sorgt in der EZB für Unruhe. Wie stark die Spannungen sind, zeigte sich bei einer internen Veranstaltung mit dem Titel „Gespräch über dynamische... mehr
Castell-Bank verliert Kronprinz Rosenfeld
An der Vorstandsspitze der Fürstlich Castell‘schen Bank fühlt sich Ingo Mandt ganz wohl, so viel ist seit einer Weile bekannt. Eigentlich galt der 2021 aus dem Castell‘schen Aufsichtsrat... mehr
Hauck Aufhäuser Lampe mit neuer Cash Cow
Über viele Jahre hat das Asset Servicing das Ergebnis von Hauck Aufhäuser getragen. Durch den Kauf von Lampe hat sich das Bild geändert. Bei Privat- und Firmenkunden war die Oetker-Bank... mehr
Lagarde will Banken nur sanft Liquidität entziehen
Die EZB will die Überschussliquidität im Finanzsystem abbauen und dabei die Banken schonen. Das sieht ihr neuer strategischer Rahmen vor, den der Rat am Mittwoch (13.3.) beschlossen... mehr
Haspa zieht mehr Kundeneinlagen an
Angesichts der Dauerkritik von Verbraucherschützern an den mickrigen Einlagenzinsen der Sparkassen klingt die Behauptung von Haspa-Chef Harald Vogelsang, „wie unsere Kunden haben auch... mehr