Apple dominiert bei mobilen Zahlungen – Google schwächelt
Hoffnung auf Wende durch EU-Auflagen _ Am Donnerstag zogen Apple und die EU-Kommission einen Schlussstrich unter einen jahrelangen juristischen Streit. Brüssel hatte Apple vorgeworfen, die Konkurrenz im Bereich mobiler Geldbörsen zielgerichtet zu behindern. Der US-Anbieter muss nun Zugänge zum kontaktlosen Bezahlen im iPhone für alle Anbieter öffnen – und entgeht dafür einer hohen Geldstrafe.
Hintergrund für den Streit ist die zunehmende Dominanz von Apple bei mobilen Bezahlverfahren, die rasant an Bedeutung gewinnen. Die starke Position zeigt sich in einer aktuellen Umfrage der Bundesbank, die Teil ihrer Studie zum Zahlungsverhalten ist. Die Notenbank ließ dabei Leute befragen, die mobil an der Kasse bezahlt haben, welches Verfahren sie nutzten. Das Ergebnis: Der Anteil von Apple Pay stieg 2023 auf 40% (2021: 38%). Alle anderen Lösungen von Banken, Google, Payback oder Paypal verloren an Boden, mit Ausnahme der Zahlungsapps der Handelsketten (7%, 2021: 5%).
Apples-Konkurrenten hoffen nun, dass sie von der Öffnung profitieren. Bislang mussten Banken, die ihre Karten zum kontaktlosen Bezahlen auf dem iPhone nutzbar machen wollen, Apple Pay einsetzen, was der US-Konzern mit Sicherheitsüberlegungen begründete. Die deutschen Volks- und Raiffeisenbanken haben bereits angekündigt, dass sie ihren rund 27 Millionen privaten Kunden künftig das Bezahlen mit dem iPhone über ihre Banking-App ermöglichen wollen, ohne dass Apple Pay nötig ist. Ihr Lobbyverband BVR plant dies für Mitte 2025.
Auch Fintechs wie Curve haben bereits angekündigt, eigene Apps für das Bezahlen per iPhone zu starten. Diese Ankündigungen verdeutlichen, dass mobile Zahlverfahren auf dem Vormarsch sind, wie weitere Bundesbank-Zahlen belegen. So lag ihr Anteil an den Transaktionen im stationären Handel 2021 bei 2% – zwei Jahre später waren es bereits 6%. Innerhalb von zwei Jahren hat sich der Wert verdreifacht. jam
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