Eurozone – Was viele Staaten gerne hätten
Corona ist eine Ausnahmesituation, die die Fronten im EZB-Rat für eine Weile befriedet hat. Der Beschluss, die Anleihekäufe im Zuge des Krisenprogramms PEPP zu beschleunigen, wurde von allen durchgewunken, auch von den als Falken geltenden Gouverneuren aus den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Aber nicht nur die Börse hat das Ende der Pandemie mit steigenden Kursen fest im Blick (s. PLATOW v. 7.4.).
Auch die Protokolle der Sitzungen der EZB signalisieren aufkommende Meinungsverschiedenheiten zwischen den üblichen Verdächtigen. Was die Euro-Staaten und nicht nur diese angesichts ihrer enormen Verschuldung am liebsten hätten, ist die beste aller Welten, auch nach Corona. Dass nämlich die Notenbank mit ihren Anleihekäufen die Zinsen niedrig hält, auch wenn die Inflation bereits von der überall Fahrt aufnehmenden Konjunktur angekurbelt wird. Der niedrige Zins für Staatsanleihen führt dazu, dass sämtliche Defizite, nicht nur die durch die Pandemie aufgehäuften, quasi weiter zum Nulltarif zu haben sind.
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