BVI – Universal-Investment rockt Fondsabsatz in Deutschland
Die gute Stimmung an den Finanzmärkten hat sich im vergangenen Jahr positiv auf die Fondsbranche ausgewirkt. Das von den Fondsgesellschaften verwaltete Vermögen erzielte lt. BVI-Jahresstatistik mit 3,4 Billionen Euro (+15%) einen neuen Rekord. In offene Investmentfonds investierten Anleger 2019 netto 120,2 (2018: 117,9) Mrd. Euro neue Gelder.
Auffällig und teils überraschend ist, dass bei der Vertriebsleistung eher die kleineren Fondsanbieter im Vergleich zu den großen und etablierten Gesellschaften die Nase vorn hatten. Deutlich wird das an Universal-Investment. Mit 3,9 Mrd. Euro Netto-Mittelaufkommen erzielte die Frankfurter Gesellschaft im abgelaufenen Jahr den dritten Platz beim Absatz von offenen Publikumsfonds, die insgesamt über alle Gesellschaften hinweg 17,5 (22,5) Mrd. Euro einsammelten. Zweiter ist die genossenschaftliche Union Investment mit 5,4 Mrd. Euro und auf Platz eins Flossbach von Storch mit 6,2 Mrd. Euro. Deutlich schlechter abgeschnitten hat die Deutsche Bank-Tochter DWS mit 2,6 Mrd. Euro. Mittelabflüsse verzeichneten indes die Deka-Gruppe (-1,8 Mrd. Euro) und die Allianz-Tochter AGI (-6,3 Mrd. Euro).
Auch bei Spezialfonds, die unterm Strich einen massiven Zufluss von 102,7 (95,5) Mrd. Euro verbuchten, hat Universal-Investment ein Wörtchen mitzureden. Hier sammelte die Gesellschaft im vergangenen Jahr 25,4 Mrd. Euro ein. Besser in der langen BVI-Absatzliste der offenen Spezialfonds ist nur HSBC Trinkhaus & Burkhard mit 27,7 Mrd. Euro. Und auch das ist kein Zufall. Den Grund für den Erfolg von Universal-Investment sieht CEO Michael Reinhard in der Plattform-Ökonomie, die sich in der Fondsbranche immer stärker durchsetze. Von den insgesamt 120 Mrd. Euro Netto-Mittelzuflüssen im abgelaufenen Jahr landeten etwa 60% bei den drei größten Plattformen, den Master-KVGs wie Universal-Investment (30%), rechnet uns Reinhard vor. Die anderen beiden Gesellschaften sind HSBC und Helaba Invest (9,2 Mrd. Euro). Dieser Konzentrationstrend dürfte sich mit der digitalen Transformation weiter beschleunigen.
Für den BVI unter Hauptgeschäftsführer Thomas Richter sind derweil die Altersvorsorge, Nachhaltigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Asset Manager im globalen Zusammenhang die zentralen Themen der kommenden Jahre. Vor allem von der anstehenden Riester-Reform erhofft sich der BVI eine Steigerung der Vertragszahl um 30% innerhalb der nächsten drei Jahre nach Inkrafttreten der Reform.
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