Energieversorgung

Uniper – Auf dem Weg zum Staatskonzern

_ Auf einer eilends angesetzten Pressekonferenz am Freitagnachmittag (8.7.) ließ Uniper-CEO Klaus-Dieter Maubach keinen Zweifel am Ernst der Lage. Die unternehmenseigenen Gasspeicher seien zu 54% gefüllt, weniger als die deutschen Speicher insgesamt (63%) – und vielleicht müsse man diese Reserve sogar schon kommende Woche anzapfen, wenn Gazprom mit der Wartung der Nord Stream-Pipeline beginnt. An Vorsorge für den Winter sei momentan gar nicht zu denken. 

Darum hatten Uniper, der finnische Mehrheitseigner Fortum und die Bundesregierung sich mit dem Schritt beeilt, der Anlass für Maubachs spontanen Auftritt war: Gleich nach Verabschiedung der „Lex Uniper“, des neuen Energiesicherungsgesetzes (EnSiG) in einer Bundestags-Nachtsitzung zwischen Donnerstag und Freitag schickten die Düsseldorfer ihren Antrag auf Staatshilfen ab. Dass man Uniper stützen würde, hatten Olaf Scholz und sein Wirtschaftsminister Robert Habeck sehr deutlich gemacht. Beim Wie allerdings hielt sich Maubach bedeckt – ob der Staat tatsächlich, wie vom „Handelsblatt“ berichtet, mit mehr als 30% einsteigen wird, blieb bis Redaktionsschluss unklar. „Zunächst“, heißt es in der Ad-hoc-Mitteilung, schlage man die Weitergabe bzw. Umlage der Gasbeschaffungs-Mehrkosten vor.

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