Ukraine-Krieg – Putins Optionen
Auffallend unspektakulär verliefen die Feierlichkeiten in Moskau zum 77. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland. Die mit Spannung erwartete Rede von Kreml-Herrscher Wladimir Putin erschöpfte sich im Wesentlichen in einer kruden Rechtfertigung der „militärischen Spezialoperation“ und der Ankündigung, den Angehörigen der im Ukraine-Krieg gefallenen und verwundeten russischen Soldaten stärker unter die Arme greifen zu wollen.
Offensichtlich zehren die unerwartet hohen Verluste zunehmend an der traditionellen Duldsamkeit der russischen Bevölkerung. Auch deshalb hat Putin wohl auf die von einigen westlichen Militärexperten befürchtete Generalmobilisierung verzichtet. Deren militärischer Nutzen ist ohnehin zweifelhaft, da selbst die regulären russischen Truppen nicht in der Lage sind, der hochmotivierten ukrainischen Armee entscheidende Nackenschläge zu versetzen.
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