Agrarkrise – Nicht alle profitieren so wie Bayer
Mineraldünger unter Druck _ Seit der Monsanto-Übernahme stand das giftige Glyphosat bei Bayer vor allem für teure Gerichtsprozesse in den USA und viel schlechte Presse in der Heimat. Mit dem Krieg in der Ukraine – der Kornkammer der Welt – dreht sich aber der Wind in Leverkusen. Im ersten Quartal spülten ausgerechnet die Pflanzenschutzmittel um das von Landwirten eingesetzte Glyphosat (aktuell doppelt so teuer wie 2021) die Kassen von Werner Baumanns Agrarsparte voll (Crop Science-EBITDA v. Sondereinflüssen +50%, Konzern: +27,5% auf 5,25 Mrd. Euro; Umsatz: +14,3% auf 14,64 Mrd. Euro).
Weil viel Weizen und Mais aus der Ukraine und Russland dem Weltmarkt durch Putins Krieg verloren ging, wird in anderen Regionen alles getan, um eine satte Ernte zu sichern. Schädlingsbekämpfer wie die von Bayer sind damit gefragt, was die Preise in die Höhe treibt, bestätigte auch der Industrieverband Agrar (IVA) auf der Jahres-PK der Agrochemie-Lobby in Frankfurt. Sorge vor Knappheit sieht IVA-Präsident Michael Wagner, im Hauptamt bei BASF tätig, derzeit aber nicht. Ebenso schätzt es sein IVA-Kollege Marco Fleischmann bei Düngemitteln ein. Während sich allerdings der deutsche Pflanzenschutzmarkt 2021 erstmals seit 2014 wieder durch Wachstum auf niedrigem Niveau stabilisierte (Verkauf +5,1% auf 1,205 Mrd. Euro), sieht die Lage bei den hiesigen Mineral-düngern düsterer aus.
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