ProSiebenSat.1 – Private Equity angeblich in Lauerstellung
Wie wir aus unternehmensnahen Kreisen hören, haben nach dem Absturz der ProSiebenSat.1-Aktie um 50% in den letzten 12 Monaten Investoren das Unternehmen ins Visier genommen. Dabei geht es weniger um Hedge Funds als um langfristig orientierte Private Equity-Anleger, zu denen traditionell ein guter Draht besteht. So war Permira lange Großaktionär. Noch herrscht auf Investorenseite aber Zurückhaltung, die mit der unsicheren Perspektive des TV-Werbemarktes begründet wird.
Die Erlöse aus dem für ProSieben allen Digitalisierungsanstrengungen zum Trotz immer noch wichtigen klassischen TV-Geschäft sind im Q1 um 4% geschrumpft (Gesamtumsatz +4% auf 913 Mio. Euro). Die Richtung stimmt aber, so Konzernchef Max Conze bei der Q1-PK. Um das TV-Programm attraktiver zu machen, will ProSieben u.a. Nachrichten und regionale Inhalte ausbauen. Gespräche mit Axel Springer über eine engere Zusammenarbeit sind allerdings gescheitert. Dafür bahnt sich eine Kooperation mit der ARD bei der eigenen Streaming-Plattform an. In dem Geschäft sind Netflix und Amazon extrem erfolgreich und machen den klassischen TV-Sendern so das Leben schwer. Gut gelaufen sind im Q1 die Filmproduktion und Online-Portale (u.a. Parship, Verivox). Das Konzern-EBITDA schrumpfte so nur um 5% auf 190 Mio. Euro. Trotz Belastungen im Q2 und Q3 durch hohe Investitionen peilt Conze für 2019 weiter 22 bis 25% Marge an.
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