Deutsche Post – Rekordgewinn dank Frachtkosten-Boom
In Deutschland bremst das BriefGeschäft _ Ein Mindestangebot an Versanddienstleistungen, „flächendeckend in einer bestimmten Qualität und zu einem erschwinglichen Preis“, verlangt das deutsche Postgesetz von der Deutschen Post. Dass CEO Holger Appel diesen vorgeschriebenen „Universaldienst“ als dicken Klotz am Bein empfindet, ist nichts Neues. Zwei Drittel des Deutschlandgeschäfts der Gelben hängen immer noch am Briefversand; die Marge allerdings lässt sich dort kaum wirksam optimieren, weil vom Filialnetz bis zur Sendungs-„Laufzeit“, also Beförderungsfrist, das meiste reguliert und von der Bundesnetzagentur überwacht wird. Entsprechend trüb sahen die Zahlen in diesem Bereich für 2022 bis einschließlich Q3 aus: Umsatz marginal (minus 0,2%), EBIT spürbar geringer (minus 3,3%).
Dass das Geschäft „von der Globalisierung lebt“, wie Appel bei der Präsentation der Q3-Zahlen am Dienstag (8.11.) mehrfach betonte, zeigen die übrigen Zahlen aus dem Konzern dafür umso deutlicher. Insgesamt ging es nämlich so kräftig aufwärts, dass Appel und CFO Melanie Kreis die 2022er-Schätzung, wie Anfang Oktober bereits angekündigt, nach oben korrigieren mussten. Ein Allzeithoch von 8,4 Mrd. Euro EBIT erwartet der Vorstand nun für 2022, 5% mehr als im Vorjahr. Bis Ende September lag das EBIT (6,54 Mrd. Euro) gar um 13,4% höher als im Vorjahr, wozu neben einem Zukauf (Hillebrand) maßgeblich das internationale Fracht- und Expressgeschäft von DHL beitrug.
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