apoBank könnte endlich Schellenbergs Meisterstück werden
Goldrichtige startzeit _ Seit 1.3. leitet Matthias Schellenberg die apoBank. Nach der missglückten IT-Migration, die die Bank und ihre Kunden die letzten Jahre in Atem gehalten hat und über die sein Vorgänger gestolpert war, wollte Schellenberg Ruhe in das Haus bringen. Die ersten Monate ist das nicht gelungen. Mit Eckhard Lüdering und Jenny Friese verließen zwei Vorstände die Düsseldorfer im Unfrieden. Der Ausstieg aus der Wertpapierberatung, im Raum stehende Kostensenkungen und Wechselgerüchte um die beiden übrigen Alt-Vorstände Alexander Müller und CFO Holger Wessling (s. PLATOW v. 12.10.) sorgen aktuell eher für mehr als weniger Unruhe im Haus.
Schellenberg, den es bei seinen letzten Stationen nie lange gehalten hat (6 Monate Vorstand M.M Warburg, je drei Jahre CEO Merck Finck bzw. Vorstand UBS Deutschland), hat jetzt allerdings die Chance, es seinen Kritikern zu beweisen. Dafür bedarf es nicht einmal eines großen strategischen Wurfs, auf den viele gewartet haben. Über den jetzt diskutierten Ausstieg aus dem Verwahrstellengeschäft wird bei der apoBank jedenfalls schon seit Jahren nachgedacht. Wegen hoher regulatorischer Anforderungen und mit 25 Mrd. Euro Volumen nur geringer Skaleneffekte bringt das Geschäft wenig Vorteile. HSBC als befreundetes Institut am Platz gilt als bevorzugter Interessent. Weitere strategische Wendungen sind dann gar nicht mehr notwendig. So wird allein durch die steigenden Zinsen das Zinsergebnis der apoBank in den kommenden Jahren durch die Decke gehen und Schellenberg als Retter der apoBank erstrahlen lassen.
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