Versicherer machen erstmals Verluste mit Cyber-Policen
Gothaer verweist auf mindeststandards _ Jetzt bekommt die Versicherungswirtschaft die weltweit florierende Cyber-Kriminalität auch in der Bilanz deutlich zu spüren. Angesichts zunehmender Hackerangriffe auf die deutsche Wirtschaft sind die Cyberversicherer 2021 erstmals in die Verlustzone gerutscht. Unterm Strich betrug die Schaden-Kostenquote fast 124% nach 65% ein Jahr zuvor, heißt es vom Branchenverband GDV. Jedem eingenommen Euro in der Sparte standen somit Ausgaben für Schäden und Verwaltung von 1,24 Euro gegenüber.
Insgesamt zählten die Cyberversicherer 2021 knapp 3 700 Schäden durch Hackerangriffe, was einem beachtlichen Anstieg von 56% zum Vj. entspricht. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein, schließlich geben weder Firmen noch private Haushalte gerne eine Cyberattacke zu. Für die im abgelaufenen Gj. entstandenen Schäden leisteten die Versicherer rd. 137 Mio. Euro, fast dreimal so viel wie 2020. Dazu kamen Schäden aus den Vorjahren, für die zusätzliche Rückstellungen gebildet werden mussten, sowie Abschluss- und Verwaltungskosten. Einzelne Cyberattacken hatten lt. GDV besonders schwerwiegende Folgen und führten jeweils zu Kosten im oberen einstelligen Millionenbereich. An Beiträgen verbuchten die Gesellschaften rd. 178 Mio. Euro (+49%).
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