Windkraft – Stimmung dreht
aber Grundprobleme bleiben _ Irgendwie passt es ins Bild, dass der Turbinenhersteller Nordex nach einem Hackerangriff im März seine Q1-Zahlen erst mit Verspätung präsentieren kann, voraussichtlich Mitte Juni. Auch sonst läuft momentan nicht viel rund für die Windmühlenbauer. Der dänische Branchenprimus Vestas hat seine Prognose abermals herunterkorrigiert und rechnet 2022 mit Verlust (EBIT Q1: -329 Mio. Euro). Rote Zahlen schrieben zuletzt auch die größten Wettbewerber außerhalb Chinas, GE Wind, Siemens Gamesa und Nordex (EBIT 2021: -107,3 Mio. Euro).
Das Grundproblem ist seit Jahren dasselbe: Preisdruck und schwache Margen. Auch wenn in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach ein enormer Boom bevorsteht, läuft das Geschäft momentan noch sehr zäh, gerade im einstigen Vorzeigemarkt Deutschland. Bundesweit wurden im Q1 gerade einmal 206 Windräder genehmigt (Vorjahr: 236), 99 neue aufgestellt (Vj. 131) und 49 alte abgebaut. Die Gesamtleistung der Onshore-Windkraft stieg damit um 0,6%, wie die Fachagentur Wind vorrechnet. In diesem Tempo dürfte es mit der Energiewende eine Weile dauern.
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