Ausverkauf bei Thomas Cook
Und wieder schwappt die Konsolidierungswelle über den europäischen Markt. Diesmal nicht aus Insolvenzgründen, sondern aus strategischem Kalkül. Der britische Reisekonzern Thomas Cook überrascht bei Vorlage der saisonal schwachen Q1-Zahlen (Gewinn: -60 Mio. Pfund) mit der Ankündigung, das Airline-Geschäft verkaufen zu wollen.
Noch seien im frühen Prozess mehrere Optionen möglich, erklärt CEO Peter Fankhauser. Ein Komplettverkauf der fünf Airline-Töchter (darunter Condor) mit insgesamt 103 Fliegern wäre aber die eleganteste Lösung im Rahmen von Fankhausers Strategieschwenk, nach einem harten Jahr, das mehrere Gewinnwarnungen und einen heftigen Gewinneinbruch brachte. Da das Buchungsgeschäft immer mehr von schwer kalkulierbaren Last-Minute-Reisenden dominiert wird und dem britischen Konzern der Brexit im Nacken sitzt, will Fankhauser die Hotelsparte als Kerngeschäft hochziehen. Dazu braucht er das nötige Kapital, und noch ist das Airline-Geschäft die profitabelste Sparte, konnte 2018 als einziges Segment wachsen. Fankhauser braucht mehrere Abnehmer, ein Verkauf als Ganzes lässt der konzentrierte Wettbewerb kaum zu.
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