Bayer plant Spin-off nach Vorbild von Siemens Energy
Agrochemie soll nicht verkauft werden _ Seit der neue Bayer-Chef Bill Anderson in Leverkusen das Ruder übernommen hat, wittern die Investmentbanker lukrative Aufträge.
Anderson steht unter dem Druck der Investoren, das vergiftete Erbe seines Vorgängers Werner Baumann, der mit der teuren Übernahme des Glyphosat-Konzerns Monsanto Bayer ein Mrd.-Grab beschert hat, zu bereinigen und dem seit Jahren enttäuschenden Aktienkurs wieder zu neuen Höhenflügen zu verhelfen. Der neue Vorstandschef soll aus Bayer einen möglichst lupenreinen Pharmakonzern machen.
Wie wir hören, soll Anderson bereits eifrig an Plänen für eine Abspaltung der Agrochemie-Sparte arbeiten, um sie nach dem Vorbild von Siemens Energy per Spin-off an die Börse zu bringen. Keine Option, so heißt es, sei hingegen ein Verkauf von CropScience an einen strategischen oder Finanzinvestor. Mit einem Spin-off könnte Bayer die Agrarsparte vergleichsweise schnell und reibungslos an die Börse bringen, müsste aber auf einen Verkaufserlös zumindest vorerst verzichten. Allerdings dürfte Bayer, ähnlich wie Siemens bei Siemens Energy, zunächst einen bedeutenden Anteil an CropScience behalten, um ihn später über die Börse zu versilbern.
Bis es soweit ist, soll es aber noch mindestens drei bis vier Monate dauern. Denn neben den technischen und Bewertungsfragen, die über die Anzahl der CropScience-Aktien entscheiden, die jeder Bayer-Aktionär erhält, dürfte es bei der Vorbereitung der Transaktion auch um die Verteilung der Haftungsrisiken aus den Glyphosat-Klagen gehen. Für die Investmentbanker und Anwälte ist also noch viel zu tun. fm
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