RWE – Noch einmal unter Beschuss
Zur letzten HV als hauptsächlich konventioneller Versorger ging es am Freitag bei RWE in Essen noch einmal hoch her. Zu den üblichen Umweltaktivisten gesellten sich diesmal auch die „Fridays for Future“-Anhänger, um gegen das Festhalten an der Kohle zu protestieren. Spätestens nach dem Auftritt von Aktivistin Luisa-Marie Neubauer, der RWE-Chef Rolf Martin Schmitz auf Wunsch kritischer Investoren das Rederecht erteilen musste, wird sich der Konzernlenker gewünscht haben, das mit E.ON eingefädelte Tauschgeschäft, das RWE mit einem Schlag zur Nr. 3 bei Erneuerbaren Energien in Europa macht, bereits vollzogen zu haben.
So hielt Schmitz der wütenden Klimakämpferin, die an RWE und den Aktionären freilich kein gutes Haar ließ, nur stoisch sein Mantra „Wir wollen sauberen und sicheren Strom erzeugen“ entgegen. Doch ohne den Ökostrom von E.ON und Innogy ist an RWE als „der Wachstumsmotor für die Energiewelt von morgen“ nicht zu denken. Ende des Jahres soll der von Brüssel streng beäugte Deal abgeschlossen sein, heißt es. Bis dahin reichen Schmitz‘ Ambitionen und Pläne im aufgeheizten öffentlichen Diskurs alleine nicht aus, um sich die von Braunkohle beschmutzte Weste reinzuwaschen.
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