Bankenvertrauen erreicht Tahlsohle
Kummerkasten BaFin _ Angetrieben von der Pleite um die amerikanische SVB nahm die Debatte um Unsicherheiten im Finanzsektor jüngst immer mehr an Fahrt auf. Eine Erhebung der BaFin zeigt nun aber: Die Zahl an Beschwerden von Bankkunden häuft sich bei der Aufsicht nicht erst seit gestern, sondern bereits seit den letzten zwei Jahren. Im Jahr 2022 stieg die Zahl der Reklamationen auf insgesamt 14 760. Das waren 20% mehr als im Vorjahr bzw. 60% ggü. 2020. Bei Versicherungen und Wertpapierunternehmen nahm die Zahl hingegen ab. Versicherer gerieten um 11% seltener in den Fokus der Aufseher, Wertpapiergeschäfte gar um zwei Drittel weniger.
Den Kreditinstituten fallen dabei vor allem hauseigene Umstellungen der IT wie etwa bei der Deutsche Bank-Tochter Postbank sowie steigende Gebühren auf die Füße. Verbraucherschützer erkennen in den erhöhten Anfragen einen Vertrauensverlust im deutschen Bankensystem. Und tatsächlich liegt Deutschland laut einer YouGov-Erhebung beim Vertrauen in traditionelle Banken mit weniger als 60% unter dem globalen Durchschnitt. Nur in Italien und Spanien sieht es ähnlich aus. Mit über 80% vertrauen Hongkonger ihren Banken nahezu blind.
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