RWE – Kohle-Aus schon 2030
Druck im Osten steigt _ Mit „Growing Green“ hat Markus Krebber einen klaren strategischen Fahrplan in eine grüne Zukunft bei RWE. Trotz der herausfordernden Lage am Energiemarkt hält der davon unbeirrt Gewinne einfahrende Stromversorger aus Essen an seinen straffen Klimazielen fest. Am Wochenende trumpfte Krebber dazu mit einem großen Solar-Deal in den USA auf, der den Anteil der Renewables im US-Portfolio auf über 7 GW fast verdoppeln wird. Und auch beim Kohleausstieg in der Heimat wird Gas gegeben.
2030 und damit acht Jahre früher als politisch bisher vorgegeben, will Krebber RWE kohlefrei machen, gab der CEO jetzt an der Seite von Wirtschaftsminister Robert Habeck bekannt.
Bei Grünen kommt das freilich gut an. Als „großen Erfolg“ feiert Parteichefin Ricarda Lang die Einigung mit RWE, die die Ampel ihren im Koalitionsvertrag skizzierten früheren Ausstiegsplänen ein Stück näherbringt. Auch Krebber selbst stellt den Klimaschutz heraus, dabei ist sein grüner Turbo vor allem den harten ESG-Vorgaben der Investoren geschuldet. Wer am Finanzmarkt weiter zu den Günstlingen der Geldgeber gehören will, muss Nachhaltigkeit vorweisen. Das gilt gerade für den einstigen „Klimakiller“ RWE. Entsprechend positiv reagierte der Markt auch auf das frühere Kohle-Aus.
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