Finanzpolitik

Droht 2023 die große Insolvenzwelle?

Noch geben sich die Banken mit Blick auf ihre aktuelle Risikovorsorge-Planung auffallend gelassen. Tatsächlich halten sich die Kreditausfälle derzeit noch in überschaubaren Grenzen. Doch das könnte sich schon bald ändern, wenn viele Unternehmen trotz staatlicher Gaspreisbremse ihre Energiekosten nicht mehr in den Griff bekommen.

EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria warnt die Banken denn auch bereits, dass sie sich nicht auf noch mehr Staatshilfe wie noch in der Corona-Pandemie verlassen sollten. EZB und IWF hätten die Staaten aufgerufen, von großen und nicht zielgerichteten Unterstützungsmaßnahmen abzusehen, um der Inflation nicht noch mehr Auftrieb zu geben. Erwartungen über bevorstehende Regierungshilfen sollten sich nicht in den Bilanzstrategien der Banken widerspiegeln, mahnte Enria. Bereits im zweiten Quartal habe die Zahl der Problemkredite mit erhöhtem Ausfallrisiko weiter zugenommen. Das Niveau der Wackelkredite liege bereits um 10% über dem Höchststand aus dem vierten Quartal des Corona-Jahres 2020, warnte der oberste EZB-Bankenaufseher. Auch in den Banken wird die Gefahr einer möglichen Insolvenzwelle im kommenden Jahr mittlerweile als sehr hoch eingeschätzt.

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