Auslandsbanken verlieren Hoffnung im „Londoner Nebel“
Zu seiner letzten PK als Verbandspräsident der Auslandsbanken ließ es sich Stefan Winter diese Woche in Frankfurt nicht nehmen, seine knapp zehn Jahre an der VAB-Spitze kurz Revue passieren zu lassen. Es waren bewegte Zeiten. Ins Amt gekommen auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, verabschiedet sich der UBS-Vorstand jetzt mit dem Brexit in den Ruhestand, der trotz aller Vorbereitungen seiner Mitglieder nach wie vor im „Londoner Nebel“ feststeckt.
Hoffnung auf einen geordneten Briten-Austritt hat Winter kaum mehr. Er rechne fest mit dem harten Brexit, erklärte er uns am Rande der PK. Sein Haus ist für diesen Fall bereits bestens präpariert. Frühzeitig wurden Mitarbeiter nach Frankfurt geholt. Den meisten VAB-Mitgliedern steht dieser Schritt allerdings noch bevor. Ohne stichhaltige Brexit-Regelung mache das für viele Häuser aktuell noch keinen Sinn, führte Winter aus. Eine italienische Bank hole etwa den Kollegen aus London erst nach Mailand, um dort den politischen Schwebezustand auszusitzen. Entsprechend begrenzt fällt bislang noch der Run auf die deutsche Finanzhochburg aus. Winter rechnet weiter mit bis zu 5 000 Neu-Bankern am Main. Die Marke könnte in den kommenden 12 bis 18 Monaten erreicht sein. Das wirkt sich auch auf die Prozesse aus, die nach dem Brexit nicht gleich 100% funktionieren dürften, so Winter.
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