BMW, Infineon & Co. – Geht der Industrie die Luft aus?
erste interne Warnungen _ Die Konjunktur brummt, die Tarifabschlüsse nagen an der 10%-Marke – für die EZB Grund genug, die Zinsen im Kampf gegen die Inflation am Donnerstag erneut um ein Viertel Prozent anzuheben. Diese Reise, von der Christine Lagarde spricht, könnte indes schneller zu Ende sein, als von der Trends gerne hinterher laufenden EZB-Chefin vermutet. In der Industrie, die aktuell noch blendend verdient, mehren sich die Alarmsignale.
Beispiel BMW: Durch Brilliance hat BMW 2022 Rekordzuwächse bei Umsatz und Gewinn erzielt. Im Q1, über das Oliver Zipse jetzt berichtete, legte der Umsatz erneut um 18% auf 37 Mrd. Euro zu. Der Gewinn sank um 64% auf 3,7 Mrd. Euro. Das liegt auch am weggefallenen ao.-Effekt. Intern geistert nach unseren Informationen schon seit Wochen eine Art Gewinnwarnung durch die Gänge. Die Rede ist von drohendem Absatzrückgang und Druck auf die Auto-Marge, die zuletzt mit 12,1% klar über der Zielmarke von 8 bis 10% lag. Gründe seien wieder steigende Preisnachlässe dank der Normalisierung der Zulieferketten (Halbleiter) und dadurch besserer Verfügbarkeit von Autos sowie höhere Kosten. Hier spielen nicht nur Material und Rohstoffe ein Rolle, sondern auch Löhne. 8,5% hat die IG Metall für die tariflichen Mitarbeiter ausgehandelt (außertarifliche bekommen keinen Zuschlag). Die Anhebung der Prognose für 2023, die viele Analysten erwarten und die der Aktienkurs vorwegnimmt (+50% seit Oktober), ist längst nicht ausgemacht.
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