UBS zittert nach CS-Übernahme vor Überregulierung
Kein großes Stühlerücken im Vorstand _ Dass die Übernahme der Credit Suisse für die UBS so günstig ist, wie es die Reaktion der Märkte unterstellt, wird im Haus keineswegs überall geteilt. Neben den Risiken der Integration, zu deren Details die Generalversammlungen von CS (Dienstag) und UBS (Mittwoch) noch nichts beitragen konnten, drohe eine massive Verschärfung der Regulierung, so die Sorge intern. Im Oktober wird in der Schweiz gewählt. Kommende Woche wird es auf einer ao. Sitzung im Parlament einen ersten Vorgeschmack auf den Wahlkampf geben. Gut 200 Mrd. CHF an Garantien plus Verlustübernahmen haben Regierung und Schweizer Nationalbank für die Rettung der CS bereit gestellt. Zum Nulltarif gibt es das nicht. Das traditionell bankenfreundliche Lager aus SVP, FDP und vor allem Mitte zeigt erste Auflösungserscheinungen. Die Rede ist von Trennbankensystem bis hin zu 20% statt wie bisher 5% EK-Mindestanforderungen. Aktuell kommt die UBS auf 14,2% CET1.
Auch wenn Konkretes zu einer möglichen neuen Bankenregulierung, die auch mehr Befugnisse und härtere Sanktionsmöglichkeiten für die Finma beinhalten dürfte, erst im Herbst zu erwarten ist und es bis zur Umsetzung ohnehin dauern wird, sind die hohen Renditeziele der UBS (15 bis 18% auf CET1) künftig sicher nicht mehr so leicht zu erreichen. Der reaktivierte neue Konzernchef Sergio Ermotti (62) wird sich vorerst weder zu einer Guidance noch einem Ausblick auf das gerade abgeschlossene Q1 hinreißen lassen (Zahlen am 24.4.). Wenigstens wird Ermotti dem Vernehmen nach nicht den Fehler der CS wiederholen und mit der Vorstellung der neuen Strategie bzw. des Integrationsfahrplans zu lange warten. Das soll bereits kurz nach dem Closing geschehen, was je nach Lesart zum Jahresende oder bereits in wenigen Wochen der Fall sein könnte.
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