DekaBank – Stockers Vertriebsmaschine stottert
Gedoptes Rekordergebnis _ DekaBank-Chef Georg Stocker hat in seiner Zeit als Vertriebsvorstand im Zusammenspiel mit den Sparkassen den Fondsdienstleister zu einer schlagkräftigen Vertriebsmaschine ausgebaut, die in den vergangenen Jahren von einem Absatzrekord zum nächsten eilte. Doch das durch den Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die Zinswende schwierige Kapitalmarktumfeld hat 2022 auch bei der DekaBank Schleifspuren beim Nettoabsatz hinterlassen. Mit 27,4 Mrd. Euro erzielte das Wertpapierhaus der Sparkassen zwar immer noch die drittbeste Nettovertriebsleistung in seiner Unternehmensgeschichte, blieb damit aber um 23,4% unter dem Rekordwert des Vorjahres. Gefragt waren vor allem kurzfristige Zinsderivate.
Auch für 2023 erwartet Stocker im Retailgeschäft einen Absatzrückgang auf 20 Mrd. bis 25 Mrd. Euro, nach 20,8 Mrd. Euro (-16,8%) im Vorjahr. Im institutionellen Geschäft ging die Nettovertriebsleistung in den ersten beiden Monaten bereits auf 0,8 Mrd. Euro nach 1 Mrd. Euro im Vorjahr zurück. Für das Gesamtjahr kalkuliert Stocker sogar mit einer negativen Vertriebsleistung, da die DekaBank im ersten Halbjahr ein großvolumiges Mandat (20 Mrd. Euro) verlieren wird. Der Absatzrückgang ließ 2022 den Provisionsüberschuss, die mit Abstand wichtigste Ertragsquelle des Hauses, um 1,9% auf 1,59 Mrd. Euro schrumpfen. Beim Zinsergebnis (+54,1% auf 249,4 Mio. Euro) profitierten die Frankfurter wie fast alle Banken von der Zinswende.
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