Clemens Vedder – Cobra wird zum Mediator

Vedder wirkt im gesetzteren Alter im Hintergrund, bringt seine Erfahrung und sein Netzwerk viel lieber als Mediator ein. Er wird dann aktiv, wenn der klassische Rechtsweg unter Einschaltung von Anwälten und Gerichten für beide Seiten nur Kosten produziert und Vermögen vernichtet. Jüngstes Beispiel ist der unter seiner Vermittlung um die Jahreswende möglich gewordene Vergleich zwischen der jämmerlich gestrandeten „Quelle-Erbin“ Madeleine Schickedanz (73) und Sal. Oppenheim bzw. Deutsche Bank. So wurde in dem Milliardenstreit unter Vedders Vermittlung ein für alle Seiten gesichtswahrender Vergleich möglich. Das einzige Kind von Grete und Gustav Schickedanz verlor, weil es sich, mies beraten und wohl auch etwas naiv, Banken und Managern der Karstadt-Quelle Nachfolgeorganisation Arcandor anvertraute und dem schlechten Geld noch gutes nachwarf, nahezu ihr gesamtes Vermögen und klagte auf 1,9 Mrd. Euro Schadensersatz. Das Verfahren erschien festgefahren, war für Schickedanz nicht zu gewinnen und hätte sie am Ende so arm gemacht, wie es in der Regenbogenpresse z. T. schon kolportiert wurde. In solchen Momenten tritt Vedder, den Schickedanz um Hilfe bat, auf den Plan. Der Vergleich steht. Schickedanz und ihrer Familie bleibt ein Leben in Armut erspart. In den Augen vieler mag sie mit den hinüber geretteten Millionen sogar reich geblieben sein. Gemessen an dem, was sie einst besaß, ist ihr Vermögen pulverisiert. Dass Vedder das für beide Seiten richtige Maß gefunden hat, zeigen die Dankesbekundungen der Klägerin wie der Beklagten. Vedder erholt sich zurzeit mit Familie in Palm Beach, um sich mit voller „Bisskraft“ in die nächste Schlacht zu werfen: den Streit zwischen Metro und Erich Kellerhals um Media-Saturn.