Ver.di heizt Ländern stärker ein
Zum Jahresendspurt nicht Streitmüde _ Mit noch drei großen Tarifrunden hat Ver.di mit Abstand den arbeitsreichsten Jahresendspurt im Gewerkschaftslager. Verhandelt wird seit kurzem zum einen im Öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) und schon länger, erstmals seit Jahrzehnten getrennt, mit den öffentlichen und privaten Banken. In allen drei Runden scheut Ver.di angesichts Corona und hoher Inflation nicht die Konfrontation, was nun vor allem die Finanzminister der Länder besonders früh zu spüren bekommen.
Blieb es bei den beiden großen Bankenrunden mit VÖB und AGV Banken bislang noch bei schärfer werdenden Tönen und einem abrupten Verhandlungsabbruch in der jüngsten vierten Runde bei den Privatbanken, reagieren Ver.di-Chef Frank Werneke und seine Mitstreiter (dbb, Tarifunion sowie die DGB-Gewerkschaften GdP, GEW, IG BAU) im Öffentlichen Dienst bereits nach der zweiten erfolglosen Runde mit einer Ausweitung der Streikaktivitäten. Konkret wo, wie und wann die Ausstände erfolgen sollen, gaben die Gewerkschaften direkt nach den Verhandlungen in Potsdam nicht preis. Großzügiger waren sie dagegen mit ihren Unmut über die Finanzminister, die sich noch immer zu keinem Angebot haben hinreißen lassen: „Wir verplempern doch nicht tagelang unsere Zeit, um zu sämtlichen Forderungen ein stoisches Nein der Arbeitgeberseite zu hören“, wetterte Werneke.
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