EssilorLuxottica – Expansionspläne geraten ins Wanken
Zwischen Corona-Folgen und M&A-Problemen _ Mit der Fusion des weltgrößten französischen Brillenglasproduzenten Essilor und ebenfalls größten italienischen Herstellers von Brillenfassungen, Luxottica, Anfang 2019 entstand ein internationaler Optiker-Gigant. Am neuen Weltmarktführer führt in der Optikerwelt von kleinen Filialisten bis hin zu Größen wie Fielmann kein Weg vorbei, stammt doch ein Großteil der Gläser sowie der Gestelle unzähliger Marken (Ray Ban, Armani, Chanel) aus den Fabriken von EssilorLuxottica (EL).
Eigentlich sind die Expansionspläne von EL längst nicht am Ende, doch sorgen beim Big Player interne Turbulenzen und operative Stolpersteine für Probleme. Allen voran die geplante Übernahme der Mehrheit (76,72% zu je 28 Euro je Aktien) an der Optikerkette GrandVision (u. a. Apollo Optik) durch die die Holding HAL Trust entwickelt sich heikel. Mit einer Klage beim Bezirksgericht Rotterdam will Firmenchef und Luxottica-Gründer Francesco Milleri klären, wie GrandVision den Geschäftsverlauf während der Corona-Krise bewältigt hat und inwiefern der Optikerkonzern seine Verpflichtungen aus dem Support-Vertrag verletzt hat. Lt. EL habe GrandVision diese Informationen vorenthalten. Ein Gerichtstermin sei für den 10.8. geplant, bestätigt EL. Zu den Verhandlungen mit der EU-Kommission schweigt der französische Riese indes. Für eine Genehmigung aus Brüssel soll EL Spekulationen zufolge in Italien und anderen EU-Ländern Filialen verkaufen. Das eingeleitete Kartellverfahren der EU läuft bis Ende August. Es gilt als unwahrscheinlich, dass EL den mit gut 7 Mrd. Euro bewerteten Optikerkonzern ohne Auflagen übernehmen darf.
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