Zalando – Mehr Exzellenz, weniger for free
Mit den Vorab-Einblicken in das Q1 setzte der Berliner Online-Versender Zalando Mitte April ein überraschendes Ausrufezeichen am Markt. 12% trieb der Anlegerjubel die Zalando-Aktie damals in die Höhe. Zum regulären Q1-Berichtstag am 2.5. hatte sich die Partystimmung wieder gelegt (-3%) – für das Berliner Management aber kein Problem. Denn die Zahlen sprechen für sich: 14% mehr aktive Kunden im ruhigen Auftaktquartal und ein um 15% höherer Umsatz von 1,4 Mrd. Euro stimmen CEO Rubin Ritter und den frischgebackenen CFO David Schröder zuversichtlich, den Grundstein für das große Ziel, der „Starting Point for Fashion“ zu werden, damit gelegt zu haben.
Der Weg dahin ist aber ambitioniert, das weiß auch Ritter. Einmal mehr setzt er deshalb auf den Erfolg durch Wachstum. 2019 sollen 20 bis 25% beim Bruttowarenvolumen, der für Zalando wichtigsten Kennzahl, realisiert werden. Das Q1 liegt mit einem Plus von 23% schon mal im ausgegebenen Zielkorridor. Strecken müssen sich die Berliner derweil beim Ergebnis, das mit 6,4 Mio. Euro (+0,4%; EBIT-Marge: 0,5%) noch Meilen von der Guidance (175 Mio. bis 225 Mio. Euro) entfernt ist. Und auch unterm Strich bleibt Europas führende Online-Plattform mit -17,6 (Vj.: -15,1) Mio. Euro ein Verlustgeschäft. Gerade die vielen Investitionen in ein noch besseres Kundenerlebnis kosten derzeit noch mehr, als sie einbringen. Neben dem wachsenden Partner-Programm feilt Zalando vor allem am neuen Angebot „Zalando Plus“ für besonders loyale Kunden. Hier stehen den Shoppern gegen einen Jahresbeitrag die Fashion-Angebote noch früher, schneller und bequemer zur Verfügung. Wie viele Kunden der bezahlte Exzellenz-Service bislang anzog, hält Ritter jedoch streng unter Verschluss. Zalando Plus wachse und wird in den kommenden zwölf Monaten auch in der Schweiz, Frankreich und Italien starten, so Ritter im Q1-Call.
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