Fresenius – Übergangsjahr mit Ausrufezeichen
Nicht mal Fresenius-Chef Stephan Sturm hat mit einem derart guten Jahresauftakt gerechnet. 2019 gilt im Bad Homburger Gesundheitskonzern eigentlich als Übergangsjahr. Doch trotz hoher Vorjahreswerte und einer strauchelnden Krankenhaus-Tochter Helios steigerte Fresenius seinen Umsatz währungsbereinigt um 5% auf 8,5 Mrd. Euro. Das adj. EBIT kletterte um 2% auf 1,1 Mrd. Euro. Als verlässlicher Gewinnbringer stach dabei einmal mehr das Generika-Geschäft von Kabi hervor, das beim operativen Ergebnis 7% zugelegt hat, beim Erlös 4%. Auch die ebenfalls börsennotierte Dialyse-Tochter FMC (s. a. PLATOW Börse) hatte einen guten Start (Umsatz: +6%, adj. EBIT: +2%), wobei hier günstige Wechselkurseffekte unterstützten. Die erfolgreiche Übernahme des Heimdialyse-Anbieters NxStage soll bei der Medizin-Sparte im restlichen Jahr für Rückenwind sorgen.
Beim Sorgenkind Helios glauben Sturm und CFO Rachel Empey fest an eine Erholung. Die im Q1 stabilisierten Ergebnisse der deutschen Krankenhäuser und erste eingeleitete Maßnahmen gegen die extrem dünne Personaldecke schüren ihre Zuversicht. 600 der angestrebten 1 000 zusätzlichen Pflegekräfte seien eingestellt, so Sturm im Q1-Call am Donnerstag. Außerdem konnte ein Burgfriede mit dem für die Ärzte streitenden Marburger Bund sowie mit Ver.di für das Pflegepersonal geschlossen werden. Dass Helios im Q1 am Ende nur ein Ergebnisminus von -4% zeigt (Umsatz: +4%), ist allerdings gänzlich den prächtig laufenden Helios-Kliniken in Spanien zuzurechnen, die ein EBIT-Plus von 16% erwirtschaftet haben. Trotz vieler positiver Aspekte und guter Aussichten warnt Sturm aber davor, den Jahresauftakt überzubewerten und hält an seinen Zielen (Umsatz: 3 bis 6% bei stabilem EBIT) wie gehabt fest.
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