Neckermann – Gretchenfrage im Insolvenzdrama
Ganze sieben Jahre ist es her, dass Neckermann in die Insolvenz geschlittert ist. Am 18. Juli 2012 reichte das Frankfurter Versandhandelsunternehmen Antrag auf Insolvenz ein. Sieben Jahre später nun ist zum Prozessauftakt vor der Zivilkammer des Landgerichts Frankfurt eben jenes Datum Dreh- und Angelpunkt des Streits um fast 20 Mio. Euro Schadenersatz.
Die Gretchenfrage lautet denn, ob das damalige Management um Firmenlenker Henning Koopmann nicht schon früher die Schwere der finanziellen Schieflage des Konzerns hätte erkennen und entsprechend reagieren müssen. Geht es nach Insolvenzverwalter Michael Frege, ist genau dies der Fall. Schon im Mai, als Verhandlungen des Betriebsrats und des Vorstandes über einen möglichen Sozialplan gescheitert waren, hätten die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat um die fatale Überschuldung Neckermanns gewusst und dennoch Millionen investiert, um den Traditionskonzern noch auf Kurs zu bringen. Für den Insolvenzverwalter eine fahrlässige Entscheidung, für die die 16 Angeklagten aus Vorstand und Aufsichtsrat haften sollen. 19,8 Mio. Euro fordert Frege.
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