Evonik – Kullmanns Auftrag lautet auf Wachstum durch Zukäufe

Auf der Bilanz-PK in Essen hat der frisch designierte Vorstandschef Christian Kullmann die Bühne noch einmal dem amtierenden Evonik-Lenker Klaus Engel überlassen. Das gebiete schlicht die Kleiderordnung, begründete Kullmann, der nach der HV am 23.5. das Ruder bei Evonik übernehmen wird, seine Zurückhaltung. Einen kurzen Einblick in seine durchaus ambitionierten Pläne gewährte Kullmann dann aber doch noch. So will der Noch-Strategievorstand Evonik zum weltweit besten Spezialchemie-Konzern machen und dabei auf „Wachstum und Balance“ setzen.

Das ist auch notwendig. Denn im vergangenen Jahr musste der aus Teilen der ehemaligen Ruhrkohle und der alten Degussa hervorgegangene Konzern einen Umsatzrückgang um 6% auf 12,7 Mrd. Euro sowie einen Einbruch des bereinigten Betriebsgewinns (EBITDA) von 12% auf 2,17 Mrd. Euro hinnehmen. Damit landete das Ergebnis aber immer noch im oberen  Bereich der prognostizierten Spanne von 2 Mrd. bis 2,2 Mrd. Euro. Den Aktionären winkt trotz des Gewinnrückgangs eine konstante Dividende von 1,15 Euro. Als Achillesferse erwies sich 2016 vor allem die starke Abhängigkeit des Konzerns vom Methionin-Geschäft, einem Grundprodukt für die Tierernährung. Der Preisverfall bei Methionin bescherte der wichtigen Sparte Nutrition & Care einen Gewinneinbruch von 30%, der auch auf das Konzernergebnis durchschlug. Für 2017 stellte CFO Ute Wolf wieder einen höheren Umsatz sowie ein verbessertes bereinigtes EBITDA zwischen 2,2 Mrd. und 2,4 Mrd. Euro in Aussicht. Dazu sollen vor allem die beiden jüngsten Akquisitionen beitragen, die Übernahme des Spezialadditiv-Geschäfts von Air Products sowie der Silica-Sparte von J.M. Huber, die zudem die starke Abhängigkeit vom Methionin-Geschäft verringern sollen. Das dürfte Kullmann wohl mit seinem Hinweis auf „Balance“ gemeint haben.

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