Pictet – 2022 bringt „weniger vom selben“
In seinem Ausblick für 2022 gab sich Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet, im Rahmen eines Webcasts verhalten optimistisch, keineswegs bullish, wie Kollegen von JP Morgan. Die Wirtschaftsaktivität werde aufgrund der vierten Corona-Welle nur etwas später auf das Vorpandemieniveau zurückkehren.
Die Weltwirtschaft bezeichnete Paolini als „Supertanker“, der sich nur langsam vom Kurs abbringen lasse. Die herausragenden Aktienrenditen würden gedrückt von rekordhohen Bewertungen, einer strafferen Geld-/Fiskalpolitik und mehr dauerhafter Inflation. Mit Anleihen in einem fortgesetzten Bärenmarkt sei wenig Staat zu machen. Insgesamt werde 2022 aber keine Wende bringen, sondern „weniger vom selben“. Die Welt, allen voran die entwickelten Länder, befinde sich, so Paolini, im letzten Drittel der Aufschwungphase im „rasantesten Markt- und Konjunkturzyklus aller Zeiten“. Die USA würden 2022 mit ihrem Wachstum zum ersten Mal seit langem vor China liegen, woran JP Morgan seinen optimistischen Ausblick für Wall Street festmacht. Die offene Flanke der Volksrepublik ist für Pictet der Immobilienmarkt. Er stehe für die größte Vermögensallokation im Lande. Paolinis „weniger vom selben“-Szenario wird denn auch vor allem von China gefährdet. Schärfere Regulierungen seinen zu befürchten. Auch steigende Inflation, ein Ölpreis von mehr als 100 Dollar/Barrel und mögliche weitere gefährliche Virus-Varianten könnten die Erholung torpedieren.
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