Tadel für die deutschen Banken

Mit Argusaugen wacht die BaFin über das deutsche Finanzsystem. Dabei wird die Aufsichtsbehörde nicht selten zur Anlaufstelle für entrüstete Bankkunden. Im vergangenen Jahr genau 5 162 Mal. So oft haben sich Kunden bei der BaFin über ihre Kreditinstitute beschwert. Als Indikator für grobe Schnitzer im deutschen Bankensystem ist die Zahl jedoch nicht anzusehen.

Tatsächlich sind es eher selten schwerwiegende Vergehen, die den Weg zur Beschwerdestelle der BaFin finden, wie wir von der Behörde erfahren. Ganz oben auf der Liste standen im vergangenen Jahr etwa Schwierigkeiten bei der Überweisung, die IT-Probleme von Comdirect und Postbank sowie die Gebührenpolitik der Geldhäuser, die angesichts anhaltender Niedrigzinsen an der Gebührenschraube für die Kontoführung und andere Dienstleistungen gedreht haben, so eine Sprecherin zu PLATOW. Oft seien es auch Sondereffekte, die die Zahl nach oben treiben. 2015 etwa waren mit knapp 5 900 Fällen noch immer die Nachwehen der Entscheidung des Bundesgerichtshofs aus 2014 bezüglich der Bearbeitungsgebühren bei Verträgen über Verbraucherdarlehen zu spüren. Das hatte nicht nur bei der BaFin für einen Anstieg der Beschwerdezahl gesorgt.

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