Brexit – Ohne Interims-Regime droht Chaos

Der Brexit ist für die britische Anti-EU Gefolgschaft ein historischer Sieg, der gar nicht schnell genug gefeiert werden kann. Genau hier liege das große Problem, erklärt Christine Bortenlänger, Vorstandschefin des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Die politischen Federführer in UK unterschätzten das Ausmaß eines EU-Austritts. Es sei utopisch, in den angekündigten zwei Jahren alle Bereiche in der notwendigen Detailtiefe zu klären, so Bortenlänger bei der Präsentation des DAI-Positionspapiers zu den Brexit-Folgen für den europäischen Kapitalmarkt.

Die Bandbreite der durch den Brexit betroffenen Bereiche sei für Konzerne enorm, erklärt SAP-Finanzvorstand Luka Mucic. In der Praxis drohten Unternehmen künftig das Ende der Arbeitnehmerfreizügigkeit mit Großbritannien, neue Hürden bei Dienstleistungs- und Produktzulassungen sowie Wettbewerbsverzerrungen durch Steuerdumping und hohe Einfuhrzölle. Fundamental ändere sich zudem die Rechtslage in mehrfacher Hinsicht, etwa durch den Verlust der einheitlichen Regeln im M&A-Übernahmerecht und der grenzüberschreitenden Verschmelzung von Kapitalgesellschaften. 2016 gab es immerhin 39 solcher Verschmelzungen mit UK-Bezug.

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