Konjunktur – Europa schwächelt
Die fetten Jahre sind unweigerlich vorbei. Als erstes Land in der Eurozone fällt Italien in eine zumindest „technische“ Rezession. Nachdem das BIP schon im dritten Quartal um 0,1% gegenüber der Vorperiode geschrumpft war, fiel es in den drei Schlussmonaten des Jahres sogar um 0,2%. Damit zeigt sich wieder einmal, dass die Annahmen, die Rom im Haushaltsstreit mit der EU wenige Wochen zuvor nach Brüssel gemeldet hatte und die die Grundlage sind für das von der Kommission akzeptierte Budget, viel zu optimistisch waren.
Europa insgesamt und auch Deutschland sind noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Die deutsche Regierung bleibt im Jahreswirtschaftsbericht, den Ressortminister Peter Altmaier jetzt vorlegte, aber vorsichtig. Die Rücknahme der Prognose für 2019 fiel drastisch aus, von 1,8 auf nur noch 1,0%. So eklatant diese quasi Halbierung auch ist, so versöhnlich lesen sich die Zeilen zwischen den Tabellen. Die über Jahre eingeforderte Stärkung der Binnennachfrage erweist sich als nachhaltige Stütze für eine Wirtschaft, die an der Außenflanke durch Handelssanktionen, Brexit und Nachfrageschwäche bei EU-Nachbarn unter Druck steht. Noch hält sich der Arbeitsmarkt. Die gute Haushaltslage wird sogar dazu führen, dass Deutschland 2019 die Quote beim Maastricht-Schuldenstand von 60% das erste Mal seit 2002 unterschreitet. Die Defizitgrenze in Höhe von 3% hatten alle Euro-Länder bereits 2018 eingehalten. Das ist bei den niedrigen Kapitalkosten aber auch kein Kunststück.
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