Was wäre Unicredit ohne HVB?

Die Sorgen der Deutschen Bank und von Credit Suisse sind im Vergleich zur Unicredit-Gruppe weniger substanziell. Der Heimatmarkt beider Häuser floriert, während die italienische Großbank fast erdrückt wird von der wirtschaftlichen Schwäche Italiens und den über viele Jahre unterbliebenen Reformen: zu viele unrentable Zweigstellen, zu viele ineffiziente und unqualifizierte Mitarbeiter.

Die Politik in Rom, aber auch in den Provinzen hat sich zu häufig erfolgreich eingemischt. Jetzt muss Jean Pierre Mustier in einem Kraftakt die Großbank zurück in die Spur bringen. Dabei bedient er sich der 2005 übernommenen hochrentablen HVB. Diesmal wird aus München die Rekorddividende von 3 Mrd. Euro abgezogen. Kumuliert hat die HVB seit der Übernahme fast 12 Mrd. Euro an die Mutter ausgeschüttet und ist dennoch immer noch vergleichsweise gut kapitalisiert. Den Abschluss 2016 wird Unicredit am 9. 2. vorlegen. Die Sonderaufwendungen für Kreditabschreibungen, Sozialpläne und Restrukturierung erreichen gewaltige 13,2 Mrd. Euro. Bereinigt habe die Bank aber schwarze Zahlen geschrieben, heißt es. Mit der größten Kapitalerhöhung in der Geschichte Italiens wird sich die Bank 13 Mrd. Euro frisches Geld besorgen. Der Weg nach oben könnte damit frei sein.

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