AmCham Germany – Trump zwingt zu mehr Profil

Donald Trump als neuer US-Präsident lässt auch die 3 000 Mitglieder der AmCham Germany, der größten bilateralen Handelsorganisation Europas, enger zusammenrücken. So freute sich Mark C. Hilgard (Rhein-Main-Chair) bei der Begrüßung der vielen Gäste der traditionellen New Year‘s Reception im Frankfurter Hof über eine neue Rekordbeteiligung.

Aus gegebenem Anlass betonte Hilgard die satzungsmäßige Rolle der AmCham bei der Förderung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Deutschland. Sie wirke bei ihrer Promotion und Lobbyarbeit stets in beide Richtungen. Internationaler Handel sei nun mal keine Einbahnstraße. Konkret heißt es im Mission Statement der AmCham Germany, sie ermögliche „interkulturelles Verständnis, Zusammenarbeit und neue Investitionen durch die Grundsätze eines transparenten Dialogs, freien Handels und eines wettbewerbsfähigen und offenen Wirtschaftsklimas“. Dieser Auftrag will so gar nicht zu Trumps derzeitigem Auftritt und den ersten von ihm verfügten spektakulären Abschottungs- und Ausgrenzungsmaßnahmen passen. Anstatt darüber zu lamentieren, empfahl Atlantik-Brücke-Chairman Friedrich Merz in seiner Keynote den AmCham Germany-Unternehmern, aber auch der Politik, dem demokratisch gewählten US-Präsidenten mit klarem Profil und mit Entschlossenheit entgegenzutreten, ohne sich anzubiedern. Für Europa sei Trump eine neue Chance, sich durchzuringen, endlich mit einer Stimme zu sprechen. Der ehemalige Konkurrent von Angela Merkel lobte deren jüngste Äußerungen zu Trump. Es sei richtig, den Dialog auf Basis gemeinsamer, über viele Jahre erprobter demokratischer und freiheitlicher Werte zu führen. Vor den Hauptakteuren der AmCham Germany liegt mit Trump eine schwere Aufgabe, so dass es sich gut fügt, dass Präsident Bernhard Mattes (60) seinen Top-Posten bei den Kölner Ford-Werken an Gunnar Herrmann abgegeben hat und in den Aufsichtsrat wechselt. So bleibt ihm mehr Zeit für die AmCham Germany. Unterstützt wird er dabei von der hauptamtlich für die AmCham Germany tätigen Geschäftsführerin Eveline Y. Metzen. Metzen stützt sich auf einen reichen Erfahrungsschatz in Sachen deutsch-amerikanische Beziehungen. Seit 2011 war sie geschäftsführender Vorstand der Atlantik-Brücke in Berlin und hat diese gut weiterentwickelt. Entsprechend herzlich wurde sie an diesem Abend von Hilgard eingeführt und von den Gästen willkommen geheißen.

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