Waste Management – Planbare und wenig zyklische Cashflows
Mit 260 Mülldeponien betreibt WM das dichteste Netz an Wertstoffhöfen in Nordamerika. Diese bilden die Basis für weitere angrenzende Bereiche der Abfallwirtschaft, wie z. B. das Recycling (8% vom Umsatz) und die Herstellung von Biogasen (10%). Dank langfristig ausgelegter Verträge sind 75% der Umsätze wiederkehrend, was für eine hohe Visibilität sorgt. Zudem sind die Kundengruppen stark diversifiziert, selbst der größte Kunde steht für weniger als 5% der Konzernerlöse.
Dass sich das Geschäftsmodell krisenresistent erweist, belegten die Q2-Zahlen: Demnach stieg der Umsatz um 12% auf 5,0 Mrd. (Vj.: 4,5 Mrd.) US-Dollar. Das ber. EBITDA legte wegen höherer Energiepreise nur um 8% auf 1,4 Mrd. (Vj.: 1,3 Mrd.) Dollar zu, die Marge fiel um 120 bps. auf 28,1%.
Perspektivisch legt WM großen Wert auf die stetige Verbesserung der Profitabilität. Diese soll durch Senkung der Betriebskosten (rd. 62%) schrittweise reduziert werden. Für 2022 hat der US-Konzern derweil die Prognose angehoben. Das Management erwartet nunmehr ein Umsatzwachstum von 10% (zuvor: 5,8 bis 6,2%). Im Vergleich zu den annualisieren Wachstumsraten der vergangenen drei Jahre (+6% p. a.; 2021: 17,9 Mrd. Dollar) würde das einer Beschleunigung entsprechen.
Das EBITDA wird zwischen 5,5 Mrd. und 5,6 Mrd. (2021: 5,03 Mrd.) Dollar taxiert, was operativ einer Verbesserung von 9 bis 11% entspricht. Der Verschuldungsgrad von 2,6x (Nettoschulden/EBITDA) liegt im Rahmen des Vertretbaren, die Kapitalrendite von 12% (ROIC) ist ordentlich. Die NYSE-Aktie (163,18 Dollar; US94106L1098) ist mit einem 2022er-KGV von 29 zwar nicht günstig, zumal dieser Wert oberhalb des historischen Bewertungsbandes liegt. Die planbaren und wenig zyklischen Cashflows sowie eine zunehmend bessere Kostenstruktur rechtfertigen aber ein Engagement.
Wir steigen bei Waste Management ein. Stopp: 119,50 Dollar.
Waste Management
Aktienkurs in US-Dollar