US-Aktien

Aktienrückkäufe

Was tun mit dem Überschuss?

Aktienrückkäufe waren nach der Finanzkrise 2008 lange Zeit aus der Mode gekommen. Zu sehr im Gedächtnis blieb das Beispiel von Lehman Brothers. Die US-Bank kaufte 2007 und im 1. Hj. 2008 eigene Aktien im Volumen von rd. 4 Mrd. US-Dollar zurück, ehe die Krise um überteuerte Immobilienkredite das 160 Jahre alte Bankhaus in den Bankrott trieb.

Konjunktur

Zinsen bleiben im Fokus

In den vergangenen Wochen begannen viele Wirtschafts- und Inflationsindikatoren, sich auf einmal wieder stark zu beschleunigen: Die bereits totgesagten Gebrauchtwagenpreise in den USA zogen wieder an, Autohäuser berichteten im Januar von einer völlig unerwarteten Rückkehr der Käufer. Im Januar erreichte auch der durchschnittliche Neuwagenpreis ein Allzeithoch mit 47 743 US-Dollar. Besonders verblüffend aber war die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Januar: Analysten rechneten mit 185 000, tatsächlich aber lag die Zahl bei 517 000, was einer 8-Sigma-Standardabweichung entspricht. 

Aktienkultur

Zwei Seiten einer Medaille

Der Befund ist klar: Jahr für Jahr sinkt laut Deutschem Aktieninstitut (DAI) die Zahl der börsennotierten Unternehmen hierzulande um gut 3%. Gleichzeitig steigt die Zahl der Aktionäre zwar und erreichte mit 18,3% wieder das Niveau von vor 20 Jahren. Doch im internationalen Vergleich (USA, Schweden: jeweils 52%) hinken wir weit hinterher.

Finanzprognosen

Finanzmedien – Ein Kontraindikator?

Es ist leicht, sich am Markt von Angst und Euphorie treiben zu lassen. Fallen die Kurse, fokussiert sich auch die Berichterstattung ausschließlich auf die Risiken im Markt. Wenn die Kurse hingegen nur den Weg nach oben kennen, finden die pessimistischen Stimmen kaum Gehör. Einen Wendepunkt erreicht der Markt oftmals, wenn ein gewisses Maß an Konsens erreicht ist. Wenn also jeder Marktkommentator sich einig zu sein scheint, dass die Kurse nur noch in die bisherige Richtung weiterlaufen werden. 

Distributionszentrum einer Logistikfirma
Logistik

Logistiker tarieren Lieferketten und Effizienz

Auf kaum eine Branche wurde während der Corona-Pandemie mehr geschaut als auf die Logistik. Globale Lockdowns und Personalengpässe ließen Lieferketten zusammenbrechen. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Produkten immer weiter an. Inzwischen aber ist Corona passé und die Probleme in den Lieferketten lösen sich auf. Höchste Zeit also, sich die Player am Markt genauer anzuschauen.

Wissenschaftler von Abbvie bei der Arbeit.
Pharma

Abbvie sucht breiteren Stand

Die 2022er-Zahlen, die Abbvie am Donnerstag (9.2.) vorlegte, fielen im Rahmen der Erwartungen aus. Für die positive Kursreaktion der Aktie (150,90 US-Dollar; US00287Y1091), die an der NYSE fast 5% zulegte, war der Ausblick ausschlaggebend. Hierbei überzeugte, dass CEO Richard Gonzales den Erlösrückgang aus dem Blockbuster-Präparat Humira in diesem Jahr auf lediglich 37% und damit auf das untere Ende der zuvor genannten Spanne von 35 bis 55% einengte. Das verschafft der Abbott-Tochter Zeit, das eigene Portfolio mit kräftigen R&D-Ausgaben bis 2025 aufzupäppeln.

Währungen

Devisen – Tanz ums goldene Kalb

An den Finanzmärkten erhöhen sich die Zweifel am künftigen Zinskurs der Fed. Bislang preisten die Märkte nach zwei weiteren 0,25%-Zinsschritten von US-Notenbankchef Jerome Powell im März und Mai (auf dann 5,25%) sogar schon erste Zinssenkungen ab November ein.

Menschenmenge in Japan
Zentralbank

Lässt Japan jetzt die Falken frei?

Mit 4% erreichte die Inflation in Japan im Dezember ein 41-Jahres-Hoch. Doch während in Amerika unter Fed-Chef Jerome Powell die Falken das Sagen haben, bleibt es bei der Bank of Japan (BoJ) auffällig taubenhaft. Das Mantra von Notenbankchef Haruhiko Kuroda: Weiter so! Doch das könnte bald vorbei sein.

Sentiment

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Professionelle Anleger haben jüngst Aktien gekauft, als gäbe es kein Morgen mehr. Nicht nur die von der Bank of America befragten 200 großen Vermögensverwalter (vgl. „USA ringen um neuen Zyklus“ in PB v. 24.1), auch die wöchentlich vom Branchenverband NAAIM angesprochenen kleinen regionalen Vermögensverwalter stecken wieder so viel Geld in Aktien wie seit einem Jahr nicht mehr. Der von CNN ermittelte Fear & Greed-Index steht kurz vor „extremer Gier“. Zu bedenken gilt allerdings, dass die Profis sich in der Regel auch mit Optionen absichern, wovon sie bis Anfang Februar in einem noch nie gesehenen Ausmaß Gebrauch gemacht haben. 

Fed in Washington, D.C.
Geldpolitik

Powell befeuert die Rally

Um 25 bps. wurde am Mittwoch (1.2.) der Leitzins in den USA angehoben. Damit liegt der neue Zinskanal nun bei 4,5 bis 4,75%.

Wachstumsprognosen

Weltwirtschaft – Alles eine Frage der Perspektive

Das globale Wachstum wird dem neuen IWF-Ausblick (WEO-Update) zufolge im laufenden Jahr mit 2,9% um 20 bps. höher ausfallen als im Herbst prognostiziert. Trotz dieser Aufwärtsrevision ergibt sich damit eine Verlangsamung nach den für 2022 geschätzten 3,4%. Auch im kommenden Jahr wird das Wachstum mit 3,1% darunter liegen.

Welchen Einfluss hat die zurückkehrende Nachfrage Chinas?
China

Inflation – Rechnung ohne China?

Die Rückkehr von 1,4 Mrd. Chinesen an den Markt nach monatelangem Corona-Lockdown wird nicht nur das globale Wirtschaftswachstum beschleunigen, sondern auch den Kampf der Notenbanken gegen die Inflation erschweren.

Visa und Mastercard blicken ohne größere Sorgen der Konsumflaute entgegen.
Bezahldienste

US-Zahlungsdienstleister gehen gestärkt aus Krise

Bei den Kreditkartenanbietern Mastercard und Visa wirkten sich Rezessionssorgen und Inflation zuletzt geringfügig aus. Sollte die erwartete Rezession auf dem amerikanischen Markt ausbleiben und die Fed schon bald die Zügel lockern, käme das vorneweg dem Geschäftsmodell des auf Konsumlaune ausgerichteten Kreditkarten-Duopols zugute.  Das Verbrauchervertrauen in den USA stieg im Januar etwa um 4,9 auf 64,6 Punkte. 

Fortec treibt die Digitalisierung voran
Technologie

Microsoft bläst zum großen KI-Angriff auf Google

Bei Microsoft ist dieser Tage mächtig viel los. Zunächst verfehlten die Q2-Zahlen (per 31.12.) sowie der am Dienstagabend (24.1.) vorgelegte Ausblick in weiten Teilen die Markterwartungen. Das Hauptproblem lag aber weniger an dem um 6% auf 2,32 US-Dollar gesunkenen ber. Gewinn je Aktie, denn damit hatte der Technologiegigant sogar noch den Konsens (2,30 Dollar) übertroffen. Für Unmut sorgte viel mehr das schwächste Umsatzwachstum seit sechs Jahren. Nur um 2% auf 52,7 Mrd. Dollar legte die US-Softwareschmiede im vergangenen Quartal zu. Die wachstumsverwöhnte Wall Street hatte 52,9 Mrd. Dollar erwartet.

Pharma

Dr. Reddy‘s wills wissen

Am Mittwoch (25.1.) überraschte der indische Arzneimittelhersteller Dr. Reddy‘s mit einem besser als erwarteten Zahlenwerk zum abgelaufenen Q3 (per 31.12.). Dem in Hyderabad ansässigen Unternehmen gelang es, die Gewinne um ganze 77% auf rd. 12,5 Mrd. Rupien (rd. 140,5 Mio. Euro) zum Vj. zu steigern (Konsens: 9,1 Mrd. Rupien). Das ist ordentlich.

Weltwirtschaft

Das Ende der Globalisierung

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutieren gerade Vertreter aus Politik und Wirtschaft über das Erbe der Globalisierung. Der liberalisierte Welthandel ist nicht zuletzt wegen des Ukraine-Krieges und der Folgen der Corona-Pandemie in Verruf geraten: Beide Ereignisse legten schonungslos die Schattenseiten des bisherigen Regimes offen: Abhängigkeiten und instabile Lieferketten, die zu Knappheiten geführt und die Inflation angefacht haben. Besorgte Regierungen hinterfragen zunehmend den uneingeschränkten Freihandel.

Halbleiterindustrie

TSMC kündigt Erholung an

Bei dem Halbleiter-Weltmarkführer Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) haben es Anleger wegen widersprüchlicher Aussagen zum Geschäft aktuell nicht ganz leicht. Zwar hat der Konzern am vergangenen Donnerstag (12.1.) mit kräftigen Zuwächsen im Q4 überzeugt, die Abkühlung der Branche jedoch sieht TSMC noch bis ins erste Hj. anhalten.

Unterhaltungselektronik

Sony ist für 2023 gut aufgestellt

Sony galt einst als Speerspitze für innovative Technik. Wer in den 1980er-Jahren einen Walkman besaß, war angesagt. Und auch bei Fernsehgeräten hatten die Japaner lange Zeit die Technologieführerschaft inne.

Unterhaltung

World Wrestling Entertainment – Quasi-Monopolist im Schaufenster?

Wrestling begeistert ein weltweites Milliardenpublikum. Mit World Wrestling Entertainment (WWE) hat sich um den Showkampf eine sehr profitabel wachsende Medien- bzw. Unterhaltungsmaschinerie gebildet. WWE generiert den Großteil der Erlöse (85%) durch die Produktion und Vermarktung von Fernsehsendungen, die weltweit in 180 Ländern in 28 Sprachen ausgestrahlt werden.

Weltwirtschaft

Lieferketten – Kein Problem, oder?

Von vielen Seiten kommt Entwarnung. „Der Lieferkettenindex liegt wieder auf den Niveaus, die vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu verzeichnen waren“, twitterte die VP Bank in dieser Woche. Chefvolkswirt Thomas Gitzel erklärte uns auf Nachfrage, dass der seit einem Jahr berechnete Index der Liechtensteiner Privatbank in allen Segmenten Entspannung signalisiere: Weltweit gebe es keinen Schiffstau vor den großen Umschlagshäfen, der Freightos-Containerpreisindex liege nur noch leicht, die Vorratshaltung bei Unternehmen dagegen deutlich höher als im März 2020. Aus „Just-in-Time“, also fast schon minutiös abgestimmten Lieferketten, ist bei vielen Unternehmen „Just-in-Case“, also die vorsorgliche Vorratshaltung, geworden.

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