Procter & Gamble Co Aktie (US7427181091)

Pünktlich zum Monatsende kletterte der S&P 500 auf ein neues Allzeithoch. Damit hat das US-amerikanische Börsenbarometer, das von vielen Investoren als Weltleitindex betrachtet wird, logischerweise auch sämtliche Verluste aus dem kleinen „Crash“ im Oktober wettgemacht und en passant die runde Marke von 2 000 Punkten übersprungen. Das ist schon eine Hausnummer. Immerhin spiegelt der Index die Wertentwicklung 500 hochkapitalisierter Aktiengesellschaften wider.

Mit einer Nettoumsatzrendite von 14% arbeitete Procter & Gamble im Fiskaljahr 2013/14 (per 30.6.) außergewöhnlich profitabel. Dennoch ist der CEO Alan Lafley mit der Ertragskraft des Ausnahmekonzerns noch nicht ganz zufrieden.

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An den Kapitalmärkten ging es zuletzt turbulent zu. Neben der Syrienkrise belasteten Ängste vor einer strafferen amerikanischen Geldpolitik den Markt. Bei hoher Nervosität wurden vor allem zyklische Werte gedrückt, die in den Vormonaten oftmals starke Kursgewinne verzeichneten. Die gestiegene Verunsicherung macht deutlich, dass defensive Titel eine ideale Beimischung für jedes ausgewogene Depot sind. Insbesondere die großen Konsumgüteraktien gelten als Fels in der Brandung. So konnten mit ihnen bei niedriger Volatilität überzeugende Renditen erzielt werden. Für den Rest des Jahres stehen die Chancen ebenfalls gut, dass die Branche besser als der Gesamtmarkt abschneidet. Dies liegt an dem global anziehenden Wirtschaftsklima, das die Konsumlaune der Verbraucher steigert. Diese greifen dann oftmals verstärkt auf die teureren Markenprodukte zurück.

In den vergangenen Wochen schnellten die Kurse an der Wall Street in bislang ungeahnte Höhen. Im Rahmen der anhaltend niedrigen Renditen für US-Staatsanleihen sind viele Anleger auf der Suche nach attraktiven, aber dennoch recht sicheren Alternativen. Im Aktienbereich greifen sie daher verstärkt bei Unternehmen mit konjunkturell unabhängigen Geschäftsmodellen zu. Beliebt sind insbesondere liquide Titel, wie beispielsweise Johnson & Johnson, aber auch Procter & Gamble, die sich durch eine geringe Volatilität, gepaart mit einer vergleichsweise hohen Dividendenrendite, auszeichnen.

Für die bekannten Hersteller in der Konsumgüterindustrie verlief das Jahr 2012 überwiegend erfolgreich. Den meisten Großkonzernen gelang es, die anhaltende Konsumschwäche in Europa und den USA durch ein stetiges und schnelles Wachstum in den Schwellenländern auszugleichen. Dies was möglich, da die Nachfrage der wachsenden Mittelschicht in Ländern wie Brasilien, Russland, Indien und China nach bekannten und renommierten Marken weiter zunimmt. Da die Wirtschaftskraft hier stetig steigt, ist in den kommenden Jahren nicht mit einem Sättigungseffekt zu rechnen. Dieser positive Ausblick lässt die Branche für langfristig und defensiv agierende Investoren attraktiv erscheinen.

Cornflakes von Kellogg’s haben in vielen Familien einen festen Platz am Frühstückstisch. Über 90% der Deutschen kennen die Getreideflocken der Amerikaner. Auf derartige Traumwerte kommt die Aktie von Kellogg Co. natürlich nicht, aber in den vergangenen Monaten kehrte der Appetit der Investoren allmählich zurück. Seit Ende Juli befindet sich der Titel in einem steilen Aufwärtstrend und räumte endlich auch die zahlreichen Widerstandslinien zwischen 56 und 58,51 US-Dollar aus dem Weg, die den Kurs in den vergangenen sechs Jahren immer wieder ausgebremst hatten.

Der Markt für Textilien boomt. Gerade in den Schwellenländern steigt der Bedarf. Bis zum Jahr 2015 wird er auf beachtliche 1,6 Billionen US-Dollar wachsen. Dies treibt die Nachfrage nach Fasern, dem Grundstoff für Kleidung. Die Baumwollanbaufläche ist global begrenzt und knapp. Um die entstehende Lücke zu decken, wird daher immer stärker auf industriell gefertigte Produkte zurückgegriffen. Bei Kunstfasern wird ein jährlicher Umsatzzuwachs von 9% erwartet. Mit einem Weltmarktanteil von 17% ist Lenzing (67 Euro; AT0000644505) ein Profiteur dieses Trends.

Hygieneprodukte sind in vielerlei Hinsicht ein profitabler und zukunftsträchtiger Markt. Schließlich bringen der männliche und der weibliche Bevölkerungsanteil von Natur aus jeweils spezifische Bedürfnisse für ihre persönliche Körperpflege mit. Hinzu kommen die jungen Eltern, die bei der Sorge um ihren Nachwuchs selten auf eine angemessene Produktqualität verzichten. Und bei steigender Zahl an Senioren in den Industrienationen nimmt auch der Bedarf an entsprechenden Hygieneartikeln zu. Diese Ansprüche und Vorlieben wissen einige Konzerne in ordentliche Margen umzumünzen.

Nun ist es offiziell (PB v. 30.4.): WMF lässt sich von einem US-Finanzinvestor übernehmen. Das Angebot des KKR-Ablegers Blitz 12-463 erinnert uns allerdings fatal an das Gebot von Procter & Gamble für Wella im Jahr 2003, als der amerikanische Konsumgüterriese ein anständiges Angebot an die Stammaktionäre richtete, die Vorzugsaktionäre aber mit Peanuts abspeisen wollte. Damals wie heute lag die Offerte für die Stämme um rund 50% höher als für die Vorzüge.

Das Unternehmen PCCW (0,286 Euro; 165 235; HK0008011667) aus der ehemaligen Kronkolonie setzt auf die Kombination aus klassischem Telekommunikationsgeschäft und einem Medienstandbein, das neben Angeboten wie Pay-TV auch IT-Dienstleistungen für die Unternehmenskunden umfasst. Während der eine Bereich solide Cashflows beisteuert, kann der andere Wachstumschancen nutzen. In den vergangenen Tagen sorgte vor allem der Telekommunikationsarm für Schlagzeilen. So hat PCCW eine Kooperation mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller MEIZU verkündet. Angeboten werden soll die neueste Generation dieser Multimediageräte. Damit bieten die Hongkonger nach eigenen Angaben die breiteste Palette an Quadcore Smartphones in der chinesischen Enklave an.

„Umsatz steigern bei gleicher Kostenbasis“, beantwortete CFO Lothar Steinebach während der Bilanzpressekonferenz von Henkel unsere Frage, wie der Konsumgüterriese nach der „Punktlandung“ beim (bereinigten) EBIT von 13% im Jahr 2012 einen weiteren Prozentpunkt drauflegen wolle. Das Management hegt keinen Zweifel daran, dass dies gelingt.

Im vergangenen Jahr hatten wir risikobereiten Anlegern zum Wiedereinstieg beim Konsumgüterkonzern Hengan (6,655 Euro; A0Y JE8; KYG4402L1510) geraten. Das Limit ging auf, so dass Ihr Kursgewinn aktuell bei rd. 21% liegt. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr werden zwar erst Ende März erwartet, doch der Kurs hat schon reagiert und trotz des bullishen EM-Umfelds seit Januar wieder Einbußen hinnehmen müssen. Dies mahnt zur Vorsicht. Dies könnte durchaus ein Vorbote dafür sein, dass das Unternehmen, das oft als Procter & Gamble Chinas bezeichnet wird, die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann.

Keine echte Überraschung waren die Mitte Februar von Teva (34,33 Euro; 883 035; US8816242098) vorgelegten Ergebnisse für das abgelaufene Jahr. Das vierte Quartal war das stärkste in der Geschichte des Pillendrehers. Im Gesamtjahr kletterte der Umsatz um 40% auf 18,3 Mrd. USD. Beim Nettogewinn gab es noch ein Plus von 7% auf 4,4 Mrd. USD. Zum sechsten Mal in Folge war es den Israelis gelungen, bei den Erlösen zweistellig zu wachsen. Auch im vergangenen Jahr hat das Unternehmen weiter an der Diversifikation gearbeitet. Sowohl regional als auch produktseitig wollen die Generikaexperten den Konzern auf viele verschiedene Beine stellen und ihn damit unabhängiger gegen politische oder regulatorische Eingriffe machen. CEO Shlomo Yanai hatte deshalb auf dem Q4-Conference Call die Akquisitionen von Cephalon (Spezialarznei), Taiyo in Japan sowie das vereinbarte OTC-Joint Venture mit Procter & Gamble hervorgehoben. Mit dem Konsumgüterriesen im Rücken soll der OTC-Bereich künftig zum Treiber im Konzern werden.