PayPal – Die Chancen überwiegen

Allerdings war der Kurs im Vorfeld auch stark gestiegen, nachdem der neue CEO Alex Chriss „bahnbrechende Innovationen“ avisiert hatte. Tatsächlich verkündete der ehemalige Intuit-Manager sechs Neuerungen, mit denen der Zahlungsdienstleister „den weltweiten Handel revolutionieren“ möchte. Dabei geht es vor allem darum, die Kenntnisse über die Vorlieben und das Einkaufsverhalten der Kunden durch Künstliche Intelligenz besser zu nutzen.

An Datenmaterial sollte es bei 400 Mio. Verbraucherkonten und 35 Mio. Händlern in weltweit über 200 Märkten nicht mangeln. Fast ein Viertel des weltweiten E-Commerce-Umsatzes wird über PayPal abgewickelt. Die Kalifornier generieren mit den Provisionseinnahmen das Gros ihres Umsatzes. Durch einen schnelleren Bezahlvorgang, intelligente Quittungen („Smart Receipts“), die Erweiterung der Prämien-Programme, eine Verbesserung bei personalisierten Empfehlungen und die Einbindung kleinerer Händler will PayPal eine stärkere Kundenbindung und höhere Umsätze ermöglichen.

Mit diesen Maßnahmen stellt sich der Konzern einem Wettbewerb, der u.a. durch Apple Pay und Google Pay deutlich härter geworden ist. Allerdings ist der zu verteilende Kuchen bei digitalen Zahlungen bei jährlich erwarteten Zuwachsraten von 14% bis 2030 groß genug. Nach zuletzt oft enttäuschenden Zahlen liegt der Fokus des neuen Vorstands auf profitablem Wachstum. Chancen bieten dabei auch der weitere Ausbau der margenstarken grenzüberschreitenden Transaktionen sowie die BNPL-Aktivitäten („buy now pay later“).

Bei den am Dienstag (7.2.) anstehenden 2023er-Zahlen rechnen Analysten nach Non-GAAP Zahlen (ohne Sonderfaktoren) mit einem EPS von 4,95 Dollar. 2024/25 soll der Gewinn je Aktie auf 5,48 bzw. 6,12 Dollar steigen, was jährlichen Zuwachsraten von rd. 11% entspräche (Umsatz: +8 bis +9%). tk

Mit Blick auf die hohen Kapitalrenditen, starken Cashflows (v.a. für Aktienrückkäufe), eine attraktive Bewertung (2024er-KGV: 12) und den Wachstumschancen steigen wir bei PayPal ein. Stopp: 40,50 Dollar.

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