Oracle wird Delle verschmerzen
Im Q1 (per 31.8.) stieg der Umsatz lediglich um 9% auf 12,5 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: Im vergangenen Gj. (+18%) und im Q4 (+17%) war das Erlöswachstum noch doppelt so hoch. Für Enttäuschung sorgte vor allem der bisherige Heilsbringer, das Cloud-Geschäft: Hier kletterte der Umsatz zwar immer noch um 30% auf 4,6 Mrd. Dollar, im Q4 hatte der Zuwachs aber noch stolze 54% betragen. Nicht besonders optimistisch klingt auch das Management um Gründer Larry Ellison, das damit rechnet, dass die Kunden wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage künftig weniger in IT-Ausgaben investieren werden. Dennoch hat Oracle im Q1 den ber. operativen Gewinn zweistellig um 13% auf 5,1 Mrd. Dollar verbessert und so eine hervorragende Marge von 41% eingefahren. Bei SAP hingegen stiegen die Umsätze „in der Wolke“ zuletzt nur um 22% und die Marge erreichte 27%. Zudem übertreffen die Cloud-Erlöse der US-Amerikaner die von SAP um satte rd. 40%.
Alles in allem traf Oracle die Konsensschätzungen, übertriebene Zukunftshoffnungen wurden jedoch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wenn sich die erste Enttäuschung legt, werden sich Anleger vermutlich wieder darauf besinnen, dass Oracle ein seit Jahren hervorragend geführtes Unternehmen ist. Dem 2023/24er-KGV von 21 stehen solide zweistellige Ergebniszuwächse (+11%) gegenüber. Dank hoher wiederkehrender Erlöse von 77% sollte es zudem gelingen, die auf 18% (10J-Schnitt: 29%) abgerutschte Free Cashflow-Marge bis 2025/26 wieder nahe an das historische Niveau heranzuführen. sm
Bei Oracle raten wir Anlegern, sich mit einem Abstauberlimit bei 109,90 Dollar auf die Lauer zu legen. Unser Stopp liegt mit 82,00 Dollar unter dem 2023er-Tief.
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