Oracle – Fehlende Kapazitäten bei rasant steigender Nachfrage

Der CEO verwies darauf, dass die Oracle-Datenbank kein Spielzeug, sondern ein geschäftskritisches System sei: „Wenn sie bei Unternehmen einfach verschwinden würde, käme der ganze Planet zum Stillstand“. Entsprechend groß ist das Interesse der Kunden. Gründer Larry Ellison spricht von einem „astronomisch wachsenden Auftragsbestand“ sowie einer enormen Nachfrage nach Cloud-Infrastrukturen, die „in einem noch nie dagewesenen Tempo“ ansteige. Oracle profitiere dabei von seiner relativ hohen Flexibilität, durch die den Kunden maßgeschneiderte Cloud-Services angeboten werden können.

Die Q2-Zahlen des Gj. 2023/24 (per 31.5.) sorgten dennoch für Ernüchterung. Der Umsatz von 12,9 Mrd. US-Dollar (+5,4%) verfehlte den Konsens, der ein noch stärkeres Cloud-Wachstum als die erzielten +25,2% implizierte. Beim ber. EPS (+10,7%) wurden die Prognosen übertroffen, was den Kursrutsch der Aktie zunächst aber ebenso wenig verhindern konnte wie die Bestätigung der Ziele für das Gj. 2025/26. Bis dahin soll die operative Marge von zuletzt nur ca. 42% auf 45% klettern und das EPS jährlich um mehr als 10% zulegen.

Für die geplanten Umsatzsteigerungen (im Schnitt 9% p. a.) soll v. a. der zunehmende Anteil wiederkehrender Erlöse aus Cloud Services und Lizenzsupport sorgen, der aktuell bei 74% liegt und allein im Q2 um 1 Mrd. Dollar gewachsen ist. Dass Oracle nun schon zum zweiten Mal in Folge bei den Cloud-Umsätzen enttäuschte, liegt an den nicht ausreichend vorhandenen Rechenzentren. „Hunderte von Millionen Dollar“ hätte der Konzern nach Angaben des Firmenchefs zusätzlich verbuchen können, wenn entsprechende Kapazitäten verfügbar gewesen wären. tk

Weil sich dieses Problem für das Unternehmen perspektivisch aber lösen lässt und man dazu noch einige spannende KI-Anwendungen im Gesundheitswesen sein Eigen nennt, empfehlen wir die Aktie (103,68 Dollar; US68389X1054) von Oracle weiter zum Kauf. Stopp: 82,00 Dollar.