Mehrwert für Momentum-Strategien
In den ersten Monaten 2024 haben vor allem Momentum-Strategien überzeugt. Der MSCI World Momentum liegt seit Jahresbeginn 17 Prozent vorne, während der MSCI World als Benchmark-Index nur auf ein Plus von fünf Prozent kommt. Der Momentum-Index investiert nach festem Regelwerk in die Aktien mit der besten Performance über bestimmte Zeiträume. In den Top-10 finden sich aktuell vor allem Tech-Aktien wie Nvidia oder Microsoft sowie Pharmatitel wie Eli Lilly und Novo Nordisk. Wer in die „Trend-Themen“ Künstliche Intelligenz und Abnehmspritzen investieren möchte, ist hier zumindest bis zur nächsten Überprüfung der Zusammensetzung also gut aufgehoben.
Während die Verfahrensweise bei den verschiedenen Momentum-Strategien im Detail voneinander abweicht, ist die Grundidee immer dieselbe: Anleger setzen auf die Gewinner-Aktien der (meist jüngeren) Vergangenheit und hoffen dadurch, an länger anhaltenden Aufwärtstrends partizipieren zu können. Ein Vorteil ist, dass dank des festen Regelwerks die psychologischen Hürden („auf dem Niveau noch einsteigen?“) überwunden werden, die sich vielen Anlegern gerade nach starken Kursanstiegen in den Weg stellen.
Es gibt bei dieser Methodik aber auch immer mal wieder Phasen, wo der Einstieg unmittelbar vor oder nach einer Top-Bildung der Aktie(n) erfolgt, was starke Verluste nach sich ziehen kann und emotional für viele nur schwer zu verkraften ist. Es braucht daher großes Vertrauen in das Konzept und oft auch Geduld. Auf lange Sicht ist der Ansatz tatsächlich sehr vielversprechend.
Mit Blick auf die oben genannten Nachteile könnte es aber Sinn machen, Momentum-Strategien zu modifizieren, indem das Universum der grundsätzlich in Frage kommenden Aktien zum Beispiel durch fundamentale Kriterien (Bewertung, Gewinnwachstum etc.) auf qualitativ hochwertige Unternehmen eingeschränkt wird. tk