Intel bekommt von Kunden und Investoren Feuer
Dennoch hielt Intel bisher an der eigenen Produktion fest, während viele Wettbewerber die Fertigung schon längst an asiatische Spezialisten ausgelagert haben. Nun könnte sich die jahrzehntelange Strategie unter dem Performancedruck großer Investoren ändern. Insbesondere der milliardenschwere US-Hedgefonds Third Point drängt den seit einem Jahr im Amt befindlichen CEO Robert Swan zu Taten.
Denn zuletzt musste der Technologiekonzern Entwicklungsprobleme vermelden. Nach Apple will angeblich mit Microsoft ein zweiter wichtiger Kunde eigene Chips produzieren und Intel den Rücken kehren. Weil die Produktionsprozesse und -anlagen jedoch tief in der Unternehmensstruktur verwurzelt sind, würde eine Auslagerung einen gewaltigen, kaum kurzfristigen Schritt bedeuten. Vorstandschef Swan hat Intel schon zukunftsfähiger gemacht, die NAND-Sparte an den südkoreanischen Chiphersteller Hynix verkauft.
Zudem hat er die Geschäfte in Richtung Datenverarbeitung und -speicherung stark ausgebaut und setzt auf das Fahrerassistenzsystem Mobileye. Das reicht jedoch noch nicht. Wir gehen mittelfristig von einer Auslagerung der Produktion aus, die dem Konzern eine zuletzt abhandengekommene Wachstumsfantasie zurückbringt. Den Wandel kann das Unternehmen noch aus einer Position der Stärke vollziehen. So stellt Intel allein für 2020 einen freien Barmittelzufluss von 18 Mrd. bis 18,5 Mrd. US-Dollar in Aussicht.
Die Aktie (49,71 Dollar; US4581401001) bekam deshalb in den vergangenen zwei Wochen noch einen Schub von rd. 8%, verlor 2020 dennoch rd. 15%. Mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 2,7% hat das Papier noch viel Potenzial.
Anleger legen sich Intel daher weiter ins Depot. Unseren Stopp belassen wir bei 43,00 Dollar.
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