Google-Mutter Alphabet gerät ins Fadenkreuz
Die an der Nasdaq notierte Aktie (1 203,24 US-Dollar; US02079K3059) reagierte kaum, denn eine solche Untersuchung war schon seit Juli bekannt. Kräftig reagiert hat das Papier dagegen auf die zuletzt vorgelegten Unternehmenszahlen. Nach einem enttäuschenden Auftaktquartal kehrten die Kalifornier im Q2 wieder zu alter operativer Stärke zurück. Der Umsatz stieg um 19% auf 38,9 Mrd. Dollar, übertraf damit die Erwartungen der Analysten und das schwache Q1-Erlöswachstum von 16%. Das operative Ergebnis kletterte immerhin auch um 13% auf 9,2 Mrd. Dollar, so dass die Marge noch stolze 29% erreichte. Das beruhigte all jene Zweifler, die im Datengeschäft zunehmend Amazon vorne sahen. Der Wettbewerber aus Seattle hat den operativen Gewinn zuletzt nur um 3% steigern können, so dass die Marge auf magere 4,9% abstürzte. Google hat es wieder geschafft, seinen Kunden exzellente Nutzerdaten für gezielte Werbekampagnen zur Verfügung zu stellen. Hinzu kommt, dass Alphabet inzwischen mit anderen Geschäften – die vom Pixel-Smartphone bis hin zu den selbstfahrenden Waymo-Fahrzeugen reichen – auch schon 6,2 Mrd. (Vj.: 4,4 Mrd.) Dollar verdient. Ab November kommen auch noch erste Erlöse aus dem Cloud-Gaming-Dienst Stadia hinzu, mit dem die Kalifornier eine Milliardenkundschaft ins Visier nehmen.
Vorstandschef Larry Page kündigte zudem an, das laufende Aktienrückkaufprogramm um 25 Mrd. Dollar aufzustocken (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Das verlieh der Aktie einen zusätzlichen Schub, der unserer Einschätzung nach auch noch weiter tragen kann. Denn das dividendenlose Papier ist aktuell mit einem attraktiven 2020er-KGV von 21 bepreist. Angesichts des starken Wachstums bei sehr auskömmlichen Margen ist das nicht zu teuer! Wir stufen Alphabet von Halten auf Kaufen hoch. Der Stopp bleibt bei 960,00 Dollar.