Foot Locker verliert an Bedeutung
Mit über 2 700 Filialen in 29 Ländern ist Foot Locker gerade für jüngere, männliche Verbraucher eine der bekanntesten Anlaufstellen in Sachen Sportschuhe und Bekleidung. Allerdings wuchs die Handelskette in den vergangenen fünf Jahren mit nur 3% p. a. schwächer als der Markt und auch in den nächsten drei Jahren (2% p. a.) preist der Konsens unterdurchschnittliche Wachstumsraten ein.
Am Freitag (19.5.) hat der Einzelhändler zudem die Umsatzprognose gesenkt. Für das Gj. 2023/24 (per 28.1.) erwartet der US-Konzern nunmehr einen Umsatzrückgang von 6,5 bis 8% (zuvor: Rückgang von 3,5 bis 5,5%). Das Management nannte dabei das eingetrübte makroökonomische Umfeld als Grund für den Rückgang. Bei der Analyse des Geschäftsmodells wird aber klar, dass diese Begründung zu kurz greift, denn das Problem bei Foot Locker liegt tiefer. Darauf deutet nicht zuletzt auch der Rückgang der EBIT-Marge von 10,0 auf 7,9% zwischen 2017/18 und 2022/23 hin. Anfang März kündigte die Führungsspitze zudem an, in den nächsten drei Jahren 400 Geschäfte schließen zu wollen.
Foot Locker ist einem sehr intensiven Wettbewerbsumfeld ausgesetzt. Allerdings geht die Bedrohung weniger von anderen Fachgeschäften aus, sondern vielmehr von den Herstellern selbst, die zunehmend auf den höhermargigen Direktvertrieb setzen. Der Sportartikelhersteller Nike kann dank seiner hohen Markenbekanntheit mittlerweile über 40% seiner Produkte über eigene Kanäle vertreiben. Gerade die Schuhe der begehrtesten Lifestyle-Marke sind für Foot Locker enorm richtungsweisend. Im Vj. lag der Anteil der von Nike eingekauften und in den Ladenflächen angebotenen Schuhe bei 65%.
Foot Locker muss sich in den nächsten Jahren neu erfinden, sonst ist der Kursrückgang von über 20% bei der NYSE-Aktie (27,63 Dollar; US3448491049) nach der Umsatzwarnung vergangene Woche nur der Anfang gewesen. Auch das optisch günstige KGV (2023/24) von 9 ist für uns kein Kaufargument. pk
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