FactSet Corp Aktie (US3030751057)

Investment

Renditevorsprung für Aktien

In den USA schlagen Anlageexperten Alarm: Der Renditevorsprung von Aktien gegenüber Staatsanleihen ist so gering wie seit der Finanzkrise 2007/2008 nicht mehr. Die sogenannte Gewinnrendite des S&P 500, bei der die Gewinne der vergangenen zwölf Monate durch den Aktienkurs geteilt werden, liegt nach Zahlen von FactSet nur noch 159 Basispunkte (bps.) über dem Ertrag der 10-jährigen US-Staatsanleihe. Direkt nach der Finanzkrise lag die Aktienprämie, die Anleger für ihr risikoreicheres Investment einstreichen konnten, bei knapp 800 bps., kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie schnellte sie noch einmal auf über 500 bps. in die Höhe. Im Schnitt betrug der Abstand seit 2008 immerhin 350 Basispunkte.

Berichtssaison

Zu viel Optimismus

Die Q3-Berichtssaison steht vor ihrem Abschluss. Die Bilanz der Bilanzen fällt dabei besser aus als im Vorfeld befürchtet. In den USA lieferten die S&P 500-Unternehmen im Schnitt bei einem Umsatzwachstum von 11% eine Gewinnsteigerung von knapp 2%. In Deutschland kamen die DAX 40-Werte nach einer Auswertung von EY sogar auf 23% Umsatz- und 28% Gewinnwachstum. Ein starkes US-Geschäft, der positive Einfluss des schwachen Euros und die eigene Preismacht halfen. Einige Unternehmen konnten sogar die Prognose für 2022 erhöhen, darunter unsere Musterdepotwerte Mercedes-Benz und Deutsche Telekom.

Der ESG-Trend macht die Beratung nicht einfacher
Konjunktur-Frühindikatoren

Vorsicht, Rezessionsgefahr

Die Bilanzsaison läuft auf Hochtouren. Laut FactSet haben per 22.7. bereits 21% der Unternehmen im S&P 500 die Q2-Zahlen veröffentlicht und davon 68% die Gewinnerwartungen übertroffen.

Unsere Meinung

Fundamental alles im Lot

Die Zahlen vom Mittwoch (12.5.) haben es klar untermauert: Deutsche Unternehmen – von wenigen Ausnahmen abgesehen – glänzen mit äußerst starken Quartalszahlen. Von Deutscher Telekom über Allianz bis hin zu Commerzbank und unserem Musterdepotwert Knaus Tabbert (s. a. S. 4), die Q1-Zahlen bestätigen die sehr hochgesteckten Erwartungen und zeigen, dass viele Konzerne schon wieder das Niveau von vor der Krise erreicht haben. Das gleiche Bild ergibt sich auch für die USA, wo nach den von Factset zusammengestellten Daten die Unternehmen des S&P 500 im Q1 mit einer Gewinnsteigerung von durchschnittlich 49,4% die Erwartungen von 23,8% deutlich geschlagen haben.

DAX-Bewertung

Ist die Hausse noch gesund?

Die Statements der Fed von Mittwochabend (17.3.) lesen sich wie die beste aller Welten. Die Prognosen für das US-Wirtschaftswachstum wurden kräftig erhöht, die Geldpolitik bleibt im Kampf gegen Corona weiter extrem locker. Zinsängste, die angesichts gestiegener Inflationserwartungen aufkeimen, erstickten die Notenbanker im Keim: Bis 2023 rechnen sie mit Leitzinsen an der Nullmarke.

Aktienhandel muss nicht teuer sein.
Monatsbilanz DAX

„Januar-Effekt“ nicht überbewerten

Vor allem wegen einer schlechten Schlusswoche machte der DAX Börsianern im Januar mit einem Verlust von 2,1% keine Freude. Das ruft die Crash-Propheten auf den Plan, die aus einem schlechten Jahresauftakt ein böses Omen fürs Gesamtjahr ablesen. Doch diesem „Januar-Effekt“ wird zu viel Gewicht beigemessen. Nur 13 Mal in seiner Geschichte startete der Leitindex mit einem Minus ins Börsenjahr – lediglich in vier Fällen war später auch die Jahresbilanz rot, zuletzt 2008. Noch in fünf weiteren Fällen seither drehte der deutsche Paradeindex im Jahresverlauf ins Plus.

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