Facebook will kryptisch Geld verdienen
Angesichts der Turbulenzen rund um die Aktie geht Vorstandschef Mark Zuckerberg in die Offensive. Nachdem die Plattform Facebook mit mittlerweile 2,7 Mrd. Nutzern allmählich einen Sättigungsgrad erreicht, stehen Instagram und WhatsApp mit solide wachsenden Nutzerzahlen davor, künftig über Werbung zu Umsatz und Gewinn beizutragen. Zudem will das Nasdaq-Unternehmen über das neue Projekt Libra mit einer durch die Blockchain-Technologie abgesicherten weltweiten Währung in den lukrativen Markt für globale Zahlungsdienstleistungen einsteigen.
Konsortial-Partner wie Mastercard, Visa, Paypal, Uber Technologies und Ebay sollen den Kaliforniern dabei helfen, mit digitalen Überweisungen Geld zu verdienen und die enorme Abhängigkeit von Werbeeinnahmen (im Q1 98% der Erlöse) auf mittlere Sicht zu mindern. Facebook wird sich durch dieses Projekt, welches das globale Interesse an Krypto-Währungen wieder entfacht hat (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1), neu erfinden. Bis zu 20 Mrd. Dollar Umsatz jährlich kann das Zukunftsprojekt nach vorsichtigen Schätzungen mittelfristig bringen. Das würde den Kaliforniern auch weiterhin Wachstumsraten von über 20% bei Umsatz und Gewinn bescheren und die etwas schwächelnde Gewinnmarge von zuletzt 36% wiederbeleben. Das starke Wachstum der „Nachzügler“ WhatsApp und Instagram zusammen mit dem enormen Potenzial des Libra-Projekts lässt das von uns kalkulierte KGV von 23 jedenfalls sehr günstig erscheinen. Facebook wird mit der Libra-Fantasie zum Kauf. Denn Stopp platzieren wir bei 151,50 US-Dollar.