Biontech – Polster, keine Garantie
Das aktuell sehr gedämpfte Corona-Geschäft hinterließ im Q2 dagegen Bremsspuren: Der Umsatz brach ggü. Vj. (-95%) und ggü. Q1 (-87%) drastisch auf 167 Mio. Euro ein. Trotz Einsparungen bei Forschung (F&E: -6,6%) und Verwaltungsausgaben (SG&A: -5,6%) ergab sich ein Q2-Verlust von 190 Mio. (Vj.: Gewinn von 1,7 Mrd.) Euro. „Das Q2 dürfte wie erwartet das schwächste Quartal des Jahres ein“, verbreitete CFO Jens Holstein im Call Zuversicht.
Positiv erachten wir, dass die F&E- (-16%), SG&A- (-4%) und Capex-Ausgaben (-27%) für 2023 gekürzt werden. Zudem sitzen die Mainzer auf 16,8 Mrd. Euro an liquiden Mitteln – Fett, das in den Corona-Jahren 2021 und 2022 angesetzt wurde und das durch nachlaufende Forderungen an den Corona-Partner Pfizer weiter leicht aufgepolstert wird. Es kann dazu dienen, zwei Phase III-, zehn Phase II- und 25 Phase I-Wirkstoffkandidaten zur Marktreife voranzubringen. Eine Erfolgsgarantie dafür gibt es aber nicht, wie die Einstellung eines mit Sanofi entwickelten Krebsmittels jüngst zeigte. Zudem sind die in Frankfurt gehandelten ADRs (90,98 Euro; US09075V1026) derzeit mit einem 2023er-KGV von 17 (Schnitt seit Erreichen der Profitabilität: 7) ambitioniert bewertet. kdb
Bei Biontech warten wir Forschungserfolge jenseits von Corona ab.